Wie funktioniert ein Wagenheber?

Es gibt Rangier-, Stempel-, Scheren-, Luftkissen- und Druckluftwagenheber; aber wie genau funktionieren diese Modelle jeweils und welche Vor- bzw. Nachteile bringt dies mit sich?

Eine Funktion haben alle Wagenheber: Sie sorgen dafür, dass ein Fahrzeug angehoben werden kann.

Aufgrund der vielfältigen Bauweisen ergeben sich jedoch auch unterschiedliche Mechanismen.

Welche genau das sind und wie die einzelnen Wagenheber funktionieren erklären wir in diesem Artikel.

Funktionsweise der unterschiedlichen Wagenheber

Schauen wir uns zunächst die einzelnen Arten einmal etwas genauer an.

Scherenwagenheber

einfacher Scherenwagenheber
einfacher Scherenwagenheber

Der Scherenwagenheber gleicht einer Raute, deren seitliche Schenkel mittels einer Gewindestange bewegt werden.

Die Gewindestange verläuft waagrecht zwischen den längeren Seiten.

Auf einer Seite wurde eine Vorrichtung angebracht, an der eine Kurbel angebracht werden kann.

Zur einfacheren Handhabung lässt sich die Kurbel nach dem Gebrauch wieder abnehmen, so dass der Scherenwagenheber platzsparend im Fahrzeug verstaut werden kann.

Wird die Kurbel nun manuell betätigt, bewegen sich die Seitenteile nach oben. Die Gewindestange sorgt dafür, dass sich beide Schenkel gleichzeitig zusammenziehen. Auf diese Weise lässt sich das Fahrzeug einfach anheben.

Elektrischer Wagenheber
Elektrischer Scherenwagenheber

Sie müssen so lange manuell kurbeln, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Alternativ gibt es aber auch elektrische Wagenheber die anstatt einer Kurbel mit einem Elektromotor ausgerüstet sind.

Ist der Reifenwechsel oder die Reparatur ausgeführt lässt man das Fahrzeug mittels der Kurbel wieder ab. Hierfür betätigen Sie die diese in die entgegengesetzte Richtung, so dass sich die Seitenschenkel des Wagenhebers mithilfe der Gewindestange wieder senken.

Der Vorteil von einem Scherenwagenheber liegt darin, dass er keinem Wartungsintervall unterliegt und ohne Hydraulikflüssigkeit funktioniert. Außerdem sind sie sehr leicht und nehmen wenig Platz ein. Sie lassen sich optimal beim Boardwerkzeug oder mit dem Ersatzreifen aufbewahren. Nachteilig verhält es sich, dass das Kurbeln einige Zeit und auch Muskelkraft kostet.

Rangierwagenheber

Rangierwagenheber in Rot
Rangierwagenheber in Rot

Ein Rangierwagenheber eignet sich aufgrund der Bauweise für den Einsatz in der Hobbywerkstatt oder Garage.

Seinen Namen trägt das Modell auf Grund der vier Räder auf denen er einfach und schnell rangiert werden kann – nur ohne Fahrzeug!

Der Rangierwagenheber zählt zu den hydraulischen Modellen und so wird über die Pumpstange Hydraulik-Öl in den Hubzylinder gepresst.

Durch den steigenden Druck hebt sich die Hubstange an und somit auch den PKW.

Besonders positiv fällt die hohe Beweglichkeit, Belastbarkeit und die einfach Handhabung auf. Zudem gibt es besonders flache Wagenheber für tiefe Autos und starke Modelle die als idealen Wohnwagen Wagenheber dienen.

Hydraulischen Stempelwagenhebern

Blauer hydraulischer Stempelwagenheber
Blauer hydraulischer Stempelwagenheber

Der Hydraulische Wagenheber oder auch Stempelwagenheber genannt funktioniert wie der Rangierwagenheber.

Durch das betätigen der Pumpstange wird Hydraulik-Öl in den Druckzylinder gepresst und somit der Stempel angehoben. Anders als beim Rangierwagenheber fährt die Hubstange nur vertikal nach Oben.

Der Vorteil bei hydraulischen Wagenhebern liegt in der einfacheren Handhabung und die teilweise enormen Hubkräft von über 6 Tonnen.

Zwar sind diese Modelle nicht so leicht zu bewegen wie Rangierwagenheber, dafür aber äußerst stabil und besitzen eine große Bodenkontaktfläche.

Eine weitere Variante von hydraulischen Wagenhebern sind die elektrischen Hydraulikwagenheber.

Bei diesen solchen Modell sorgt eine elektrische Pumpe dafür, dass das hydraulische System angetrieben und das Fahrzeug aufgebockt wird. Der Vorgang erfolgt elektrisch, so dass kein Muskelkrafteinsatz mehr nötig ist. Wir raten jedoch von solchen Modellen ab.

Luftkissen Wagenheber

Der Luftkissen Wagenheber ist eine außergewöhnliche Möglichkeit ein Fahrzeug anzuheben.

Er besteht aus einem reißfestem Kunststoffsack, der nicht nur sehr leicht sondern auch sehr kompakt ist.

Zum Anheben wird der Sack unter dem Fahrzeug platziert und der Schlauch auf den Auspuff gesteckt.

Die Abgase des Fahrzeugs werden dann dazu genutzt den Luftsack mit Abgasen zu befüllen und das Auto anzuheben.

Aufgrund der Größe des Kissens ist es einfach, jenes unter fast jedem Fahrzeug zu platzieren; selbst tiefergelegte Autos sind kein Problem.

Auch auf unbefestigten Wegen kann ein Luftkissen Wagenheber zum Einsatz kommen. Bei Schlamm, Eis, Schnee, auf Wiesen- oder Feldwege oder Sand ist der Einsatz eines Ballonwagenhebers ebenfalls zu empfehlen.

Allerdings müssen bei der Verwendung eines Luftkissenwagenhebers einige Sicherheitshinweise beachtet werden. Spitze Gegenstände oder kleine Steinchen könnten das Material beschädigen und den Wagenheber unbrauchbar machen.

Zudem kann es vorkommen, dass sich bei unzureichender Befestigung der Schlauch vom Auspuff löst und Abgase austreten.

Druckluft Wagenheber

Pneumatischer Wagenheber
Pneumatischer Wagenheber – Bild: © Depositphotos.com/ryzhov (Сергей Рыжов)

Die letzte Variante der nennt sich Druckluft Wagenheber oder auch pneumatischer Wagenheber.

Wie der Name vermuten lässt wird, werden diese Modelle mit Druckluft aus einem Kompressor betrieben.

Aufgrund seiner hohen Traglasten und dem kraftlosen Anheben sind solche Modelle vor allem in Werkstätten beliebt.

Aber auch für LKWs, die meist einen Bord-Kompressor besitzen, ist dieser Art von Wagenheber ideal.

Sobald die Druckluft über die Pneumatik-Schläuche in das Luftkissen strömt, wird dieses angehoben und somit auch der PKW oder LKW.

Fazit

Es gibt diverse Wagenheber-Arten die allesamt etwas anders funktionieren und auch ganz eigene Vor- und Nachteile bieten.

In einem gesonderten Artikel erklären wir welche Art von Wagenheber für welches Fahrzeug besonders gut geeignet ist.