Ein- und Ausparken in engen Parklücken und unübersichtlichen Situationen kann schnell gefährlich werden.
Schnell übersieht man dabei ein Hindernis oder noch schlimmer ein Kind, welches hinter das Auto läuft.
Um solche Sach- und Personenschäden zu verhindern, können Sie eine Einparkhilfe nachrüsten und das Parken sicherer machen.
Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, was diese Kosten und wie so ein Einparkhilfe nachgerüstet werden kann, erklären wir in diesem Artikel.
Einparkhilfen im Überblick
Einparkhilfen werden oft auch als Park Distance Control (kurz PDC) bezeichnet und sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Ob als rein akustische Warnung mit Piepstönen, optische Anzeige mit einfachem Display oder als hochwertige Rückfahrkamera.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-20 at 07:56 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Günstige Einparkhilfe mit akustischer und optischer Anzeige
Rein akustische Einparkhilfen, sogenannte Parkpiepser, werden kaum noch verwendet und durch eine Kombination mit visueller Anzeige ersetzt.
Diese Einparkhilfen arbeiten Ultraschall-Sensoren, die den Abstand des eigenen Wagens zu einem möglichen Hindernis ermittelt.
Die Entfernung wird grafisch auf einem kleinen Display im Cockpit des Autos angezeigt – siehe Bild.
Dabei wird für die rechte und linke Seite der Abstand zum nächsten Gegenstand in Form von grüne beziehungsweise gelbe und bei starker Kollisionsgefahr rote Balken.
Bei geringem Abstand erfolgt zusätzlich eine akustische Warnung in Form eines Pieptons, weshalb diese Form der Einparkhilfe auch als Parkpiepser bezeichnet wird.
Der Piepton wird immer hektischer, je näher Sie dem Hindernis kommen und wird ab einer Entfernung von unter 30 cm schlussendlich zu einem Dauerton.
Diese Abstandswarner sind simpel gebaut, leicht verständlich und erst einmal hilfreich. Sie haben aber auch Nachteile. Denn Sie sehen nicht, was sich da hinter dem Wagen befindet. Das Hindernis kann ein Poller oder ein anderer geparkter Wagen sein. Es kann sich aber auch um ein etwas höheres Grasbüschel handeln. Oder um einen Hund. Oder um ein Kind, das eben noch nicht da war.
Der Sensor macht keinen Unterschied, ein Hindernis ist erst einmal ein Hindernis. Als Fahrer wollen Sie aber unter Umständen doch genauer wissen, ob Sie noch einen Meter durch das Gras zurücksetzen können oder ob sich hinter Ihrem Wagen im nicht einsehbaren Bereich ein spielendes Kleinkind befindet.
Einparkhilfe mit Rückfahrkamera
Hier kommt die Einparkhilfe mit Rückfahrkamera ins Spiel.
Dieses System besitzt neben den Abstandssensoren noch eine Kamera. Sie sehen im Cockpit also ganz genau, welcher Art das Hindernis hinter Ihrem Wagen befindet.
Der Monitor mag nur ein unscharfes Bild von der (kostengünstigen) Rückfahrkamera empfangen, aber solange Sie ein Bild haben, wissen Sie aber, was sich hinter Ihrem Wagen befindet und ob Gefahr besteht.
Die Montage ist mit der von den anderen Systemen vergleichbar und meist lässt sich die zusätzliche Kamera ganze einfach am Kennzeichenhalter befestigen.
Wie Sie eine solche Rückfahrkamera nachrüsten und welche Modelle wir empfehlen, erfahren Sie in dem verlinkten Artikel.
Wie genau funktioniert so ein Parksensor?
Die akustische Einparkhilfe besteht aus einem Ultraschallsensor, also einem Sender-Empfänger-Modul. Das wird am Heck des Fahrzeugs und wahlweise auch an der Front eingebaut. Das Modul sendet beim Einparken Signale im Ultraschallbereich aus, die von eventuell vorhandenen Hindernissen zurückgeworfen werden.
Das zurückgeworfene oder reflektierte Signal wird vom Sensor aufgenommen. Aus der Zeit, die zwischen Senden und Empfang vergeht, errechnet das System automatisch den Abstand des Moduls zum Hindernis. Deshalb wird das Modul normalerweise an dem Teil des Wagens montiert, der am weitesten in den Raum ragt, also die Front- bzw. Heckschürze.
Je näher nun der Wagen dem Hindernis kommt, desto kürzer werden die Abstände, in denen der Piepton ertönt. Bei der optischen Darstellung wechseln die Balken von Grün nach Gelb und später nach Rot.
Bei einem Abstand von etwa 30 Zentimetern wird aus dem Piepen ein Dauerton, und die Balken sind bei einer grafischen Darstellung jetzt rot. Das ist der Punkt, an dem Sie spätestens anhalten sollten!
Einbau ist mit Aufwand etwas verbunden
Wer sich für das System mit einzelnen Sensoren entscheidet, muss mit etwas Aufwand rechnen.
Damit die Stoßstange sie aufnehmen kann, bohren Sie kleine Löcher in die Stoßstange. In den meisten Sets liegt ein entsprechender Bohrer bei, sodass lediglich eine Bohrmaschine benötigt wird.
Danach können die Sensoren eingesetzt und mit dem Steuergerät per Kabel verbunden werden.
Damit die Sensoren wirklich fest sitzen, kann Klebstoff verwendet werden. Der darf aber nicht mit den Membranen der Sensoren in Berührung kommen, denn das würde diese zerstören. Die Kabel sollten dann noch zu einem Kabelbaum gebunden werden, damit sie sich nicht verheddern.
Lautsprecher oder Display werden anschließend ebenfalls mit dem Steuergerät verbunden.Im nächsten Schritt muss die Stoßstange wieder montiert werden.
Diese einzelnen Schritte klingen erst einmal nicht allzu komplex, übersteigen aber normalerweise die Fähigkeit von Laien. Für die Umsetzung sollten Sie also technisch begabt und im Idealfall ein Hobbyschrauber sein.
Die Einparkhilfe mit Sensoren im Kennzeichenhalter ist einfacher zu handhaben, den Austausch des Halters können auch Laien bewerkstelligen. Aber diese Version ist ungenauer. Denn meist sind nur ein oder zwei Sensoren im Kennzeichenhalter versteckt. Daher wird nur ein kleinerer Bereich abgetastet.
Als Nonplusultra gilt die Rückfahrkamera. Denn die Kamera sendet ein Realbild auf einen Monitor, das beim Einparken auch sehr niedrige Hindernisse erfasst und sogar das Ankoppeln von Anhängern erleichtert.
Sehr moderne Modelle kommen kabellos aus, in diesem Fall kommunizieren Monitor und Sensoren über Funk miteinander. Wichtig: Die Funkverbindung ist nicht immer stabil!
Die Rückfahrkamera kann, mit oder ohne Sensoren, in einem Kennzeichenhalter integriert sein. Dann ist der Aufwand bei der Montage überschaubar.
Kosten für das Nachrüsten
Ein einfacher Kennzeichenhalter, in den die Parksensoren schon integriert sind, erhalten Sie für etwa 50 Euro. Die etwas hochwertigeren Systeme können bis zu 200 Euro kosten.
Wenn Sie Sensoren für den Stoßfänger bevorzugen, sollten Sie allein für die benötigten Komponenten zwischen 20 Euro und 100 Euro rechnen.
Zu den Kosten für die einzelnen Bauteile kommt die Montage. Abhängig von der Werkstatt rechnen Sie mit 300 Euro bis 1.000 Euro. Das klingt viel, ist aber immer noch weniger als das, was die Hersteller für ein im Neuwagen integriertes System extra berechnen.
Unser Fazit
Das Nachrüsten einer Einparkhilfe ist in jedem Fall sinnvoll und kann die Sicherheit beim Ein- und Ausparken deutlich erhöhen.
Einfache Systeme sind ab ca. 20 € erhältlich und bieten mit 4 Sensoren für die Heckschürze ein ausreichende Übersicht. Der Abstand zu Hindernissen wird dabei grafisch auf einem Display angezeigt und mit Pieptönen vor dem Hindernis gewarnt.
Etwas teurer sind hingegen Rückfahrkameras, die dafür aber auch ein reales Bild der Hindernisse und Umgebung darstellen. Besonders interessant sind dabei Rückfahrkameras mit Funk, die sich mit minimalem Aufwand deutlich leichter installieren lassen.