Die Autobatterie gilt neben Reifen als Verschleißteil, das am häufigsten gewechselt werden muss. Was genau Gel, AGM oder Blei-Säure Starterbatterien sind und welche am besten zu Ihrem Fahrzeug passt erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Arten von PKW Batterien
Die Technologie von Starterbatterien hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiterentwickelt.
Während es früher nur wartungsintensive Blei-Säure Akkumulatoren gab, gibt es heutzutage eine Vielzahl von Batteriearten, die deutlich effizienter und wartungsärmer sind.
Damit Sie den Überblick behalten stellen wir im Folgenden die gängigsten Arten vor.
Blei-Säure-Batterien
Der Klassiker unter den Startbatterien ist die Blei-Säure-Batterie. Diesen und den Namen Nassbatterie trägt sie auf Grund der flüssigen Schwefelsäure, die die verbauten Bleiplatten umgibt.
Auch wenn es mittlerweile viele Alternativen zu diesem Batterie-Typ, wird diese noch immer als Starterbatterie eingesetzt.
Vorteile:
- liefern kurzfristig sehr hohe Ströme
Nachteile:
- können bei Beschädigung auslaufen
- müssen Aufrecht montiert werden
- nicht vibrations- oder stoßfest
Blei-Säure-Batterien eignen sich für/als:
- Starterbatterie in Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen ohne Start-Stop-Automatik und ohne Rekuperationssystem
Gel-Batterien
Bei Gel-Batterien wird das normalerweise flüssige Elektrolyt durch ein Gel ersetzt, indem der Schwefelsäure noch Kieselsäure beigemischt wird. Dadurch ist die Batterie deutlich unempfindlicher gegenüber Stößen, Vibration und Lage.
Zudem gehören Gel-Batterien zu den VRLA-Batterien, die komplett verschlossen und wartungsfrei sind. Sie verfügen lediglich über ein Überdruckventil, über das nicht rekombinierter Wasser- und Sauerstoff im Notfall abgegeben werden kann.
Vorteile:
- VRLA: wartungsfrei, gasdicht und auslaufsicher
- kein Nachfüllen von destilliertem Wasser notwendig
- geringere Abnutzung als bei Blei-Säure-Akkus
Nachteile:
- höhere Innenwiderstand -> kein hoher Kaltstartstrom in kurzen Abständen
- empfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen
Gel-Batterien eignen sich für/als:
- Starterbatterie in Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen ohne Start-Stop-Automatik oder Rekuperationssystem
- Versorgungsbatterie in Wohnmobilen und Booten
- Geländewagen oder anderen Offroad-Fahrzeugen
EFB-Batterien
Bei EFB (Enhanced Flooded Battery) Batterien handelt es sich um eine Weiterentwicklung der konventionellen Nassbatterie. Sie sind perfekt für Kompakt- und Mittelklassewagen mit oder ohne Start-Stopp-Automatik geeignet, die über keine Rekuperationstechnik verfügen.
Im Gegensatz zu der normalen Blei-Säure Batterie verfügen die EFB Modelle über einen Polyester-Schirm an der positiven Elektrode. Dieser Veränderung macht sich neben der verbesserten Stabilität auch in der höheren Zyklenfestigkeit bemerkbar.
Vorteile:
- höhere Stabilität und geringerer Innenwiderstand
- doppelte Zyklenlebensdauer im Vergleich zu normalen Nassbatterien
- schnelles Auf- und Entladen
- hohe Halteladung
Nachteile:
- kippsicher, aber nicht auslaufsicher
EFB-Batterien eignen sich für Autos:
- mit einfacher Start-Stopp-Automatik
- ohne Start-Stopp, aber mit anspruchsvollen Fahrprofil wie Kurzstrecke oder Stop-and-Go im Stadtverkehr
- ohne Start-Stopp, aber mit vielen elektrischen Verbrauchern
AGM-Batterien
Bei AGM (Absorbent Glass Mat) Batterien ist ein Glasvlies zwischen den Batterieplatten eingebracht, dass das Elektrolyt absorbiert. Sie sind perfekt für Mittelklasse- und Oberklassewagen sowie SUVs geeignet, die anspruchsvolle elektrische Verbraucher oder ein Rekuperation-System verfügen.
Durch das verbaute Vlies entstehet eine äußerst robuste und leistungsstarke Starterbatterie, die auch bei vielen Anlassvorgängen ausreichend Leistung bereitstellt.
Vorteile:
- sehr gute Kaltstarteigenschaften
- VRLA: wartungsfrei, gasdicht und auslaufsicher
- dreifache Zyklenlebensdauer im Vergleich zu normalen Nassbatterien
Nachteile:
- deutlich teurer als andere Batterie-Typen
AGM-Batterien eignen sich für Autos:
- mit Start-Stopp-Automatik und Rekuperation-System
- mit Start-Stopp-Automatik und leistungsintensiver Bordelektronik
Wartungsfrei oder absolut wartungsfrei
Ein ganz wichtiger Hinweis auf Autobatterien bezieht sich auf die Wartung.
Früher musste bei Blei-Säure-Autobatterien regelmäßig der Säurestand überprüft werden, denn beim starken Laden oder hohen Temperaturen konnte Wasser als Wasserstoff oder Dampf aus der Batterie entweichen.
Wurde dies festgestellt musste eine entsprechende Menge destilliertes Wasser nachgegossen werden. Bei wartungsarmen Batterien musste ein solche Kontrolle nur noch einmal im Jahr erfolgen.
Heutzutage werden Starterbatterien jedoch als „wartungsfrei“ und „absolut wartungsfrei“ bezeichnet und man könnte schnell auf den Gedanken kommen, dass diese Begriff gleichwertig sind, denn wie kann etwas noch wartungsfreier sein.
Allerdings wird hier auf Herstellerseite in der Tat zwischen wartungsfrei und absolut wartungsfrei unterschieden – und zwar wie folgt:
Wartungsfreie Batterie:
Laut der Norm EN50342.1 A1 Nov 2011 muss bei wartungsfreien Batterien bei normaler Fahrzeugnutzung in gemäßigten Klimazonen kein Wasser nachgefüllt werden.
Allerdings kann es bei hohen Außentemperaturen zu einem Flüssigkeitsverlust kommen, der entsprechend ausgeglichen werden müsste.
Weil viele Autobatterien mittlerweile jedoch in den meisten Fällen verklebt sind, nur noch über ein Überdruckventil und nichtmehr über entsprechende Drehverschlüsse verfügen, kann kein destilliertes Wasser nachgefüllt werden und die Batterie geht häufig schon frühzeitig kaputt.
Absolut wartungsfrei Batterie:
Bei absolut wartungsfreien Batterien muss hingegen auf Grund der Bauweise unter keinen Umständen Wasser nachgefüllt werden.
Typische Vertreter sind die Gel- und AGM-Autobatterie. Bei beiden Typen ist das Elektrolyt als Gel eingebracht oder in einem Glasvlies gebunden, sodass Wasser- und Sauerstoff nicht so stark entweichen und sogar rekombiniert werden.
Dadurch verbleibt die Flüssigkeit im Batteriegehäuse und entweicht nur im Notfall über ein Überdruckventil.
Unser Tipp: Falls Sie eine normale Blei-Säure- oder EFB-Batterie kaufen wäre es sinnvoll darauf zu achten, dass diese über entsprechende Schraubverschlüsse verfügt, über die Sie bei Bedarf destilliertes Wasser nachfüllen können.
Autobatterien richtig laden
Eine leere Starterbatterie ist die häufigsten Ursache wenn sich PKWs nicht mehr starten lassen.
In vielen Fällen ist die Batterie jedoch nicht kaputt, sondern lediglich entladen; zum Beispiel nach einer längeren Standzeit eines Saisonfahrzeuges oder weil man vergessen hat das Licht auszuschalten.
Mit einem passenden Autobatterie Ladegerät können Sie die Batterie jedoch in einigen Stunden wieder aufladen.
Was früher noch eine Wissenschaft für sich war, ist heutzutage dank moderner Multifunktions-Ladegeräte kinderleicht – einfach das Ladegerät anschließen und die Autobatterie laden.
Die Ladegeräte können dabei meist für alle gängigen Batterie-Typen wie Blei-Säure, Wet, AGM, Gel & Kalzium genutzt werden und stellen auch wichtige Parameter wie den Ladestrom vollautomatisch ein.
Zudem sind die heutigen Geräte mit Verpolungs-, Überstrom-, Funken- und Überhitzungsschutz ausgestattet, was eine Bedienung wirklich leicht und sicher macht.
Autobatterie Ladegerät Test 2023
Unser Testsieger 2023 ist übrigens das Dino Kraftpaket 4A-6V/12V, welches alle gängigen Auto- und Motorradbatterie lädt.
Zudem besitzt es alle wichtigen Schutzfunktionen und bietet automatische Programme zum Laden, Erhaltungsladen und Wiederbeleben stark entladener Starterbatterien.
Mit ca. 25€ ist es zudem ausgesprochen günstig und dank seiner kompakten Größe kann es auch problemlos im Auto mitgeführt werden.
Als Alternativ zum Dino Kraftpaket können wir auch das CTEK MXS 5.0 Ladegerät empfehlen, welches 2016 von der Auto Bild zum Testsieger gekürt wurde.
Kurzanleitung zum Batteriewechsel
Falls die Batterie dann doch mal kaputt ist und selbst das Ladegerät nicht mehr helfen kann, sollten Sie die Autobatterie wechseln.
In der vollständigen Anleitung erklären wir alle wichtigen Schritte im Detail und fassen diese hier in Kurzfassung zusammen.
- Parken Sie Ihr Auto, stellen Sie den Motor ab und lokalisieren Sie die Starterbatterie; entweder im Motorraum oder bei SUVs häufig auch im Kofferraum.
- Autobatterie abklemmen – Lösen Sie mit einem passenden Maulschlüssel zunächst den Polschuh des Minus-Pol (schwarz/blau) und nachdem Sie das Kabel vom Minuspol der Batterie gezogen haben, entfernen Sie die roten Polschuh (Plus).
- Lösen Sie Sicherung der Batterie und heben Sie diese vorsichtig aus dem Auto. Anschließend positionieren Sie die neue Batterie im Fahrzeug und fixieren diese mit der Sicherung.
- Autobatterie anschließen – Nun befestigen Sie zunächst den Polschuh des Plus-Pol auf den entsprechenden Batteriepol und anschließend den Polschuh des Minus-Pols.
Ingesamt ist der Batteriewechseln eine einfache Aufgabe, die auch von Laien ohne weitere Vorkenntnisse durchgeführt werden kann.