Kühlwasser nachfüllen – darauf sollten Sie achten

Das Kühlsystem in einem Auto sorgt dafür, dass der Motor nicht überhitzt und immer im optimalen Temperaturbereich betrieben wird.

Die Kühlflüssigkeit sollte daher regelmäßig geprüft und gegebenenfalls nachgefüllt werden.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Kühlflüssigkeit bei Ihrem Auto nachfüllen und worauf Sie dabei achten müssen.

Kontrollieren und Nachfüllen

Der Kühlmittelbehälter im Motorraum trägt ein eindeutiges Warnsymbol: „Vorsicht Verbrühungsgefahr“. Und das was gutem Grund.

Bei einem warmen oder heißen Motor steht das Kühlsystem unter hohem Druck. Wird der Kühlmittelbehälter in diesem Zustand geöffnet, kann das heiße Kühlmittel herausspritzen und Verbrühungen und Verletzungen verursachen.

Zudem ist es möglich, dass in einen heißen Motor eingefülltes kaltes Kühlmittel Spannungsrisse und damit einen teuren Motorschaden verursacht. Daher sollte das Kühlmittel nur bei einem kalten Motor überprüft und gegebenenfalls nachgefüllt werden.

Kühlwasser nachfüllen – so gehts

Wenn der Motor Ihres Fahrzeugs abgekühlt ist, öffnen Sie die Motorhaube. Im Motorraum befindet sich der Vorratsbehälter für die Kühlflüssigkeit. Meist ist es ein weißer oder transparenter und oft kugelförmiger Behälter mit einem blauen Verschluss.

An der Seite des Behälters finden Sie die Markierungen „Min“ für Minimum und „Max“ für Maximum. Wenn der Motor kalt ist, sollte der Kühlmittelstand zwischen den beiden Markierungen liegen. Liegt der Flüssigkeitspegel unter Minimum, müssen Sie Kühlflüssigkeit nachfüllen.

Öffnen Sie zum Nachfüllen den Behälterverschluss. Anschließend können Sie neue Kühlflüssigkeit einfüllen, bis dass der Pegelstand wieder zwischen Minimum und Maximum liegt. Verwenden Sie zum Nachfüllen nur die vom Hersteller vorgeschriebene Mischung aus Kühlmittel und Wasser.

Danach dürfen Sie nicht vergessen, den Deckel wieder zu verschließen. Wenn der Kühlmittelstand nach dem Nachfüllen schnell wieder deutlich absinkt, liegt ein Defekt vor. Sie sollten Ihr Fahrzeug dann in einer Werkstatt überprüfen lassen.

Die perfekte Kühlflüssigkeit

Die Kühlflüssigkeit in einem Automotor besteht nicht nur aus Wasser. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Wasser, Frostschutzmittel und weiteren Zusätzen.

Diese Mischung schützt das Kühlsystem vor Rost und sorgt bei kleinen Leckagen für eine zuverlässige Abdichtung. Kühlflüssigkeiten enthalten sogenannte Korrosionsverhinderer und verschiedene Konservierungsstoffe wie Nitrate und andere chemische Zusätze.

In der Regel sind diese Zusätze bereits in jedem Kühlmittel in ausreichender Menge enthalten. Sie können jedoch nicht beliebige Frostschutzmittel beim Nachfüllen der Kühlflüssigkeit verwenden.

Sie müssen die Vorgaben des Fahrzeugherstellers beachten. Angaben, welches Frostschutzmittel Sie für Ihr Fahrzeug verwenden dürfen, finden Sie in der Bedienungsanleitung.

Im Notfall nur Wasser nachfüllen!

Wenn Ihnen in einem Notfall die vorgeschriebene Kühlflüssigkeitsmischung zum Nachfüllen nicht zur Verfügung steht, sollten Sie einfach nur Wasser nachfüllen. Andere Kühlmittel, die vom Hersteller nicht zugelassen sind, sollten Sie nicht verwenden. Je nach Inhaltsstoffen kann eine Mischung aus unterschiedlichen Kühlflüssigkeiten unerwünschte chemische Reaktionen hervorrufen.

Einfaches Wasser ist im Notfall immer die bessere Lösung. Das richtige Mischungsverhältnis zwischen Kühlmittel und Wasser können Sie zu einem späteren Zeitpunkt mithilfe von Konzentraten wiederherstellen. Praktisch sind Fertigmischungen, die Sie im Fachhandel erhalten. Diese Fertigmischungen können Sie auch für den Notfall im Auto mitführen.

Wenn immer möglich sollten Sie zum Nachfüllen entmineralisiertes Wasser verwenden. Normales Leitungswasser enthält verschiedene Salze und Mineralien, die sich im Kühlsystem ablagern und zu Korrosion führen können. Dadurch wird die Kühlleistung reduziert und die feinen Kühlkanäle im Kühler können möglicherweise verstopfen.

Wie oft sollte der Kühlflüssigkeitsstand überprüft werden?

Die Kühlsysteme von modernen Autos sind praktisch wartungsfrei. Das heißt, bei einem intakten Kühlsystem geht keine Kühlflüssigkeit verloren. Durch kleine Undichtigkeiten an den Schläuchen und Leitungen kann im Laufe der Zeit jedoch ein Teil der Kühlflüssigkeit austreten, sodass ein Nachfüllen erforderlich wird.

Im Allgemeinen reicht es laut TÜV etwa einmal im Monat den Stand der Kühlflüssigkeit zu überprüfen. Eine gute Gelegenheit ist hierzu ein Tankstopp. Fachwerkstätten empfehlen, die Kühlflüssigkeit nach etwa 75.000 bis 100.000 km komplett zu tauschen.

Die Zusätze in der Kühlflüssigkeit können altern und ihre Wirksamkeit verlieren. Dieser Wechsel der Kühlflüssigkeit wird auch von verschiedenen Fahrzeugherstellern vorgeschrieben und im Rahmen einer Inspektion durchgeführt.

Fazit

Die regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls das Nachfüllen der Kühlflüssigkeit kann jeder selbst durchführen. Wichtig ist, dass die Kontrolle und das Nachfüllen nur bei kaltem Motor durchgeführt werden.

Die Vorgaben des Herstellers, welche Kühlflüssigkeit Sie für Ihr Fahrzeug verwenden dürfen, sollten Sie unbedingt beachten.

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