Motorwäsche beim Auto – das sollten Sie beachten!

Während Sie sich beim Waschen Ihres Fahrzeugs richtig austoben können, sollten Sie bei der gezielten Reinigung des Motorraums vorsichtig sein.

Die Wäsche des Motors kann bei unsachgemäßer Durchführung große Schäden anrichten und sollte daher besser von einem Fachmann erledigt werden.

Möchten Sie Ihren Motorraum dennoch in Eigenregie reinigen, sollten Sie unbedingt unsere Tipps kennen.

Vorteile einer Motorwäsche

In der Regel ist die Reinigung des Motors nur in seltenen Fällen tatsächlich notwendig. Die meisten modernen Pkw-Motoren sind ausreichend mit Korrosionsschutz behandelt. Da die Motorräume von unten abgeschlossen sind, lassen sie ohnehin nur wenig Schmutz eindringen.

Bei einigen Fahrzeugtypen raten die Hersteller sogar explizit von der Reinigung des Motors ab. Empfindliche elektronische Bauteile im Motorraum können schnell Schaden nehmen. Führen Sie die Reinigung trotzdem durch, riskieren Sie unter Umständen Ihre Garantieansprüche.

Eine Motorwäsche ist allerdings sinnvoll, wenn:

  • Der Motorraum Ihres Pkws erheblich mit Öl verschmutzt ist.
  • Wenn sich durch Offroad-Touren Schlamm und Dreck am Motor abgelagert haben.
  • Falls von den Wintermonaten viel Streusalz im Motorraum befindet.
  • Nach einem Marderbefall, um die Duftmarken sicher zu entfernen.
  • Vor dem geplanten Verkauf Ihres Pkws. Ein glänzender Motor macht einen erstklassigen Eindruck und steigert die Verkaufschancen erheblich.

Lassen sich hingegen lediglich etwas Staub, Blattwerk oder Straßenverunreinigungen in Ihrem Motorraum finden, brauchen Sie keine komplette Motorwäsche durchführen. Hier reichen ein feuchtes Tuch, etwas Küchenrolle und ein Staubsauger aus, um den Schmutz sicher zu entfernen.

Ist eine Motorwäsche schädlich?

Aber Achtung, wenn Sie bei der Reinigung des Motorraums nicht wirklich vorsichtig vorgehen, können Sie schnell die empfindliche Elektronik Ihres Autos beschädigen. Besonders anfällig sind vor allem neue Automobile. Diese sind zumeist vollgepackt mit modernen Steuerelementen.

Die häufigsten Schäden einer unsachgemäßen Motorwäsche sind:

  • defekte elektrische Fensterheber
  • kaputte Sicherheitssysteme
  • Autos, die nicht mehr anspringen
  • verbogene oder abgerissene mechanische Bauteile.

Wichtig ist immer, den Motor vor der Reinigung gut abkühlen lassen. Ist der Motorblock noch heiß und Sie verwenden einen kalten Reiniger, können sich die Metallteile stark verziehen oder sogar reißen. Zudem sollten Sie keinesfalls mit einem Hochdruckreiniger arbeiten.

Bitte beachten Sie unbedingt die Angaben Ihres Herstellers. Falls dieser eine Reinigung des Motorraums verbietet und Sie diese dennoch durchführen, riskieren Sie schnell den Verlust Ihres Garantieanspruchs, falls Sie etwas beschädigen.

Wie Sie den Motor selbst waschen

Sie benötigen als Erstes einen geeigneten Waschplatz. Hier scheiden allerdings Ihre Hauseinfahrt oder Parkplätze auf der Straße aus.

Sogar SB-Waschplätze erlauben zumeist die Reinigung des Motors nicht, da die Gefahr besteht, dass Öl ins Grundwasser gelangt. Für die Durchführung der Motorwäsche benötigen Sie einen Waschplatz mit Ölabscheider – Dieser verhindert eine Umweltverschmutzung.

Bevor sie mit der Motorreinigung beginnen:

  • Schutz der elektrischen Komponenten:
    Kleben Sie alle elektrischen Teile im Motorraum ab. Vor allem die Steuerungsgeräte, den Sicherungskasten und die Lichtmaschine sollten Sie abdecken und dadurch vor Wasser schützen. Zusätzlich können die Batterie abklemmen.
  • Vorsicht beim Einsatz von Hochdruckreiniger und Dampfreiniger:
    Vorsichtig sollten Sie beim Einsatz von Hochdruck- und Dampfreinigern sein. Diese können durch ihren starken Strahl erhebliche Beschädigungen anrichten. Darüber hinaus dringt die Feuchtigkeit dabei oft in elektronische Bauteile ein.

Nach den Schutzmaßnahmen können Sie mit der Motorwäsche beginnen. Hierfür sind im Fachhandel spezielle Kaltreiniger erhältlich. Diese werden auf den kalten Motor gesprüht.

Leider greifen manche dieser Reiniger den Korrosionsschutz Ihres Fahrzeugs an. Achten Sie daher immer auf ein geeignetes Reinigungsmittel. Brauchbare Mittel gibt es schon für kleines Geld.

So verwenden Sie den Reiniger richtig:

  1. Sprühen Sie das Mittel vorsichtig auf und lassen Sie es kurz einwirken.
  2. Nun können Sie mit einer einfach Spülbürste oder einem Pinsel besonders hartnäckige Verschmutzungen entfernen.
  3. Danach spülen Sie den Reiniger mit etwas kaltem Wasser wieder ab.
  4. Wenn der Motor gut getrocknet ist, sollten Sie ihn noch mit einem speziellen Konservierungsmittel versehen. Dieses schützt zuverlässig vor Korrosion und verhindert neue Verschmutzungen.

Achten Sie in jedem Fall auch auf die Herstellerangaben auf den Reinigungsmitteln und schauen Sie ins Handbuch Ihres Autos.

Professionelle Motorwäsche – Wann ist dies sinnvoll?

Möchten Sie auf Nummer gehen oder haben Sie Bedenken Ihr Auto zu beschädigen, sollten Sie einen Profi aufsuchen! Autowerkstätten verfügen in der Regel über geeignete Waschplätze für eine umweltschonende Motorwäsche. Zusätzlich besitzen sie das nötige Fachwissen, um keine Beschädigungen zu verursachen.

Die meisten Fachwerkstätten arbeiten mit der sogenannten Trockeneismethode. Hier wird gefrorenes Kohlendioxid sorgfältig auf den Motor gesprüht. Dieses lässt den Dreck dann abplatzen.

Wasser, Reiniger oder andere Feuchtigkeit tritt bei dieser Reinigung nicht auf. Deshalb sind für gewöhnlich keine Beschädigungen an der empfindlichen Elektronik zu befürchten.

Der finanzielle Aufwand ist dabei überschaubar. Eine professionelle und schonende Motorreinigung ist bereits ab 50 Euro erhältlich.

Wie häufig sollte man den Motor waschen?

Im Grunde ist die Reinigung des Motors nur selten nötig. Häufiger als einmal pro Jahre sollte sie grundsätzlich nicht durchgeführt werden. Ein guter Zeitpunkt ist das Frühjahr, um den Schmutz des Winters zu beseitigen.

Zudem ist es natürlich möglich, selbst Hand anzulegen. Dabei sollten allerdings immer sehr behutsam vorgehen, um keine Schäden zu verursachen.

Fazit

Eine Motorwäsche ist nur selten wirklich nötig und sollte deshalb immer gut überlegt sein. Zudem können Sie diese spezielle Reinigung nicht bei jedem Fahrzeugmodell durchführen.

Ohne bei Ihrem Hersteller nachgefragt zu haben, sollten Sie keinesfalls mit der Wäsche beginnen. Die Gefahr für Beschädigungen ist groß und ein geeigneter Waschplatz muss auch erst gefunden werden.

Im Zweifelsfall ist immer eine professionelle Motorwäsche in einer Fachwerkstatt angezeigt. Diese hat zwar ihren Preis. Allerdings ist dieser gering im Gegensatz zu den schweren Schäden, die eine unsachgemäße Reinigung mit sich führen kann.

Was bringt Ihnen letztlich ein strahlender Motor, wenn dieser nicht mehr anspringt!

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