Scheinwerfer polieren – So geht es und darauf sollten Sie achten!

Im Verlauf der Zeit können Autoscheinwerfer stark verschmutzen und eintrüben.

Das sieht nicht nur unschön aus, sondern mindert die Leuchtkraft der Scheinwerfer.

Wie Sie solche Scheinwerfer polieren und wieder wie neu aussehen lassen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Außerdem beantworten wir häufige Fragen zu diesem Thema und erklären wann das Polieren von Scheinwerfern überhaupt erlaubt ist.

Sollten dennoch Fragen offen bleiben, beantworten wir diese gerne in den Kommentaren.

Polieren von Scheinwerfern – die Rechtslage

Der Scheinwerfer gehört zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen an einem Fahrzeug. Dies bedeutet, dass er eine Typgenehmigung hat.

Der TÜV überprüft die Scheinwerfer bei jeder Hauptuntersuchung. Sollten sie nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, kann dies dazu führen, dass das Fahrzeug die Hauptuntersuchung nicht besteht. Sie müssten in diesem Fall neue Scheinwerfer einbauen.

Wichtig: Bauart der Scheinwerfer nicht verändern

Grundsätzlich ist das Polieren von Scheinwerfern untersagt, wenn das Bauteil dadurch verändert wird. So dürfen Sie die Schutzschicht nicht verändern, die unter anderem für die korrekte Brechung des Lichts verantwortlich ist.

Sollte dies bei der Hauptuntersuchung oder bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle durch die Polizei auffallen, kann Ihnen im schlimmsten Falle die Betriebsgenehmigung für das Fahrzeug untersagt werden. Sie dürfen nicht weiterfahren und müssen die Scheinwerfer austauschen.

In diesen Fällen hilft nur der Austausch

Eine Politur ist dann hilfreich, wenn der ursprüngliche Zustand der Scheinwerfer wiederhergestellt werden kann, ohne die Bauart zu verändern. Nur mit einem Spezialmittel können Sie dieses Ziel erreichen.

Sollten Sie keinen Erfolg erzielen, müssen Sie die Scheinwerfer austauschen. Dies ist in folgenden Fällen notwendig:

  • Scheinwerfer sind vergilbt oder vollkommen blind
  • Auf der Oberfläche befinden sich Kratzer oder Risse
  • Die Abdeckfläche ist beschädigt und lässt sich nicht neu lackieren
  • Es ist deutlich sichtbar, dass Sie eine Politur vorgenommen haben

Gehen Sie kein Risiko ein und wechseln Sie die Scheinwerfer aus, wenn Sie diese nicht wieder regenerieren können. Bedenken Sie, dass Ihnen die Scheinwerfer in der Dunkelheit eine klare Sicht liefern müssen.

Durch eine Politur kann sich die Oberfläche und damit die Brechung des Lichts verändern. Dies führt dazu, das die Sicht in der Nacht nicht mehr ausreichend ist. Die Unfallgefahr steigt.

Aus diesen Gründen ist eine Versagung der Betriebserlaubnis möglich, wenn die Funktionalität des Scheinwerfers durch eine Politur verändert wurde.

Scheinwerfer selbst polieren

Scheinwerfer mit einer Poliermaschine polieren
Scheinwerfer mit einer Poliermaschine polieren

Wenn kein Austausch der Autoscheinwerfer notwenig ist und das Aufpolieren durchgeführt wird, sollten Sie wie folgt vorgehen.

Werkzeug zum Polieren der Scheinwerfer

Das Polieren eines Scheinwerfers ist nur mit einem professionellen Set möglich, das Sie im Handel erwerben können.

Nutzen Sie niemals Polierpaste, klassisches trockenes Schleifpapier oder Mittel für die Politur des Lacks. Mit diesen Mitteln zerstören Sie die Oberfläche des Scheinwerfers. Sie können ihn nicht weiter verwenden und müssen einen Austausch vornehmen.

Das Polieren von Scheinwerfern mit einem Profi-Set ist nur möglich, wenn diese aus Kunststoff gefertigt sind. Sollte Ihr Fahrzeug Scheinwerfer als Glas besitzen, sollten Sie sich an einen Fachmann wenden.

Im Profi-Set sind folgende Elemente enthalten:

  • Nassschleifpapier in verschiedenen Körnungen (400/800 und 2.000/3.000)
  • Spezielle Politur zum Nachpolieren
  • Kunststoff-Haftgrund
  • Speziallack zur neuen Versiegelung des Scheinwerfers
  • Maler-Krepppapier

Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um ein spezielles Set für die Politur von Kunststoffscheinwerfern handelt! Sie können die Komponenten auch einzeln kaufen.

Damit das Polieren schneller und einfach geht, sollten Sie eine Poliermaschine nutzen. Aber auch mit der Hand ist das Polieren von Autoscheinwerfern möglich.

Schritt-für-Schritt Anleitung

  1. Reinigen Sie den Scheinwerfer mit warmem Wasser und einem Spülmittel oder einer milden Seife. Bei starken Verschmutzungen wiederholen Sie die Reinigung.
  2. Nehmen Sie die Scheinwerfer in Augenschein. Wie stark ist die Oberfläche beschädigt? Gibt es tiefe Kratzer, die deutlich sichtbar sind? Ist der Scheinwerfer gerissen? Ist das Material brüchig oder mit Furchen durchzogen? Ist der Scheinwerfer vergilbt oder absolut trüb? In diesen Fällen sollten Sie einen neuen Scheinwerfer kaufen. Wenn Sie derartige Beschädigungen nicht feststellen, fahren Sie mit Schritt 3 fort.
  3. Kleben Sie die Kanten rund um den Scheinwerfer mit Malerkrepp ab. Dies ist notwendig, um den empfindlichen Autolack zu schützen.
  4. Feuchten Sie das Schleifpapier an. Sie dürfen einen Scheinwerfer ausschließlich nass schleifen!
  5. Verwenden Sie zunächst grobes Schleifpapier in der Körnung 800. Bearbeiten Sie den Scheinwerfer, bis das Glas milchig ist.
  6. Spülen Sie den Scheinwerfer ab. Sind Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden, wiederholen Sie den Vorgang mit Schleifpapier in der Körnung 400.
  7. Spülen Sie den Scheinwerfer abermals ab und schleifen Sie die Oberfläche nun mit einem feinen Schleifpapier in der Körnung 2.000/3.000 nach.
  8. Verwenden Sie nun das Poliermittel. Bearbeiten Sie die gesamte Oberfläche, bis sie schön glänzt.
  9. Entfetten Sie den Scheinwerfer. Es dürfen keinerlei Rückstände verbleiben.
  10. Tragen Sie den Kunststoff-Haftgrund auf den gesamten Scheinwerfer auf.
  11. Entfetten Sie den Scheinwerfer ein zweites Mal. Achten Sie auch hier auf ein optimales Ergebnis.
  12. Bringen Sie den Klarlack gleichmäßig auf. Lassen Sie ihn gut trocknen.
  13. Wiederholen Sie alle Schritte an dem zweiten Scheinwerfer.

Überzeugen Sie sich, dass Sie den Scheinwerfer im Original wiederhergestellt haben. Wenn dies gelungen ist, können Sie Ihr Fahrzeug ohne Einschränkungen weiter im Straßenverkehr bewegen.

Autoscheinwerfer regelmäßig reinigen

Direkte Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüsse können die Durchlässigkeit der Scheinwerfer beeinträchtigen. Wenn Sie Verschmutzungen an Ihren Scheinwerfern bemerken, sollten Sie zunächst eine gründliche klassische Reinigung vornehmen.

Nutzen Sie einen weichen Lappen, beispielsweise aus Mikrofaser, und reinigen Sie die Scheinwerfer gründlich mit warmem Wasser und flüssiger Seife oder einem Zusatz von Spülmittel. Entfernen Sie das Spülmittel gründlich.

Wiederholen Sie die Reinigung gegebenenfalls, bis die Scheinwerfer sauber sind. Sollten Rückstände verbleiben, können Sie eine Politur vornehmen, bei der Sie die Struktur des Scheinwerfers nicht verändern.

Häufig gestellte Fragen

Darf man blinde Scheinwerfer polieren?

Nein. Das Polieren blinder Scheinwerfer ist verboten und kann zum Entzug der Betriebserlaubnis für das Fahrzeug führen. Dies ist in § 22a Abs. 7 StVZO geregelt. Sollte die Abdeckung Ihres Scheinwerfers blind oder vergilbt sein, müssen Sie einen Austausch vornehmen.

Welche Körnung zum Schleifen von Scheinwerfern?

Scheinwerfer dürfen nur nass geschliffen werden. Anschließend müssen Sie mit einem speziellen Mittel eine Versiegelung vornehmen. Erwerben Sie Nassschleifpapier, das eine Körnung von 400/800/3.000 hat. Hier kommt es auf den Grad der Verschmutzung/Eintrübung an. Mit diesem Schleifpapier können Sie Ihre Scheinwerfer bearbeiten.

Wie bekommt man vergilbte Scheinwerfer wieder klar?

Reinigen Sie den Scheinwerfer und bearbeiten Sie die Abdeckfläche mit einem Nassschleifpapier. Verwenden Sie eine 400er/800er/3.000er Körnung. Sollten Sie nach einer einmaligen Bearbeitung keine Erfolge erzielen, ist der Scheinwerfer auszutauschen. Sie dürfen die Oberfläche durch das Schleifen nicht verändern, da andernfalls die Betriebserlaubnis für Ihr Fahrzeug erlöschen kann. Somit muss ein vergilbter Scheinwerfer in den meisten Fällen ausgetauscht werden.

Wie kann man das Ermatten der Scheinwerfer vermeiden?

Seit den 1990er Jahren sind die Scheinwerfer mit Verkleidungen aus Kunststoff ausgestattet. Diese werden mit einem Klarlack versiegelt. Mit der Zeit kann sich der Klarlack lösen. Der Scheinwerfer vergilbt oder ermattet. Ziel ist es, die Struktur des Klarlacks nicht zu beschädigen. Nach Möglichkeit sollten Sie Strecken vermeiden, in denen es zu Steinschlägen oder zu Verschmutzungen durch Kies oder Sandkörner kommen kann. Weiterhin ist eine effektive Reinigung der Scheinwerfer sehr wichtig. Diese nehmen Sie mit warmem Wasser, einem weichen Lappen und Spülmittel oder milder Seife vor.

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