Sitzheizung nachrüsten – 3 Wege zur Sitzheizung im Auto

Spätestens, wenn die Temperaturen wieder deutlich kühler werden, danken viele Autofahrer dem Umstand, dass sie über eine Sitzheizung verfügen.

Nicht jedes Fahrzeug ist allerdings mit einer solchen ausgestattet.

Wer die angenehme Heizart trotzdem nicht missen möchte, kann auf drei verschiedenen Wegen nachrüsten.

Beheizbare Sitzauflage – günstig und schnell

Der günstigste und schnellste Weg, das eigene Auto mit einer Sitzheizung auszustatten, sind sogenannte beheizbare Sitzauflagen.

Dabei handelt es sich im Grunde genommen nur um eine Sitzauflage, welche allerdings über eine Heizung verfügt.

Der Installationsaufwand hält sich entsprechend auch in Grenzen. Die Sitzauflage ist in wenigen Minuten aufgezogen.

Die Stromversorgung für die Heizung erfolgt in der Regel über einen 12-Volt-Stecker, welcher wiederum über den Zigarettenanzünder mit Energie versorgt wird.

Dies hat den kleinen Nachteil, dass es durchaus zu einem Kabelsalat kommen kann, gerade wenn mehrere beheizbare Sitzauflagen genutzt werden sollen.

Zudem wird die Stromnutzung über Zigarettenanzünder blockiert, sodass er beispielsweise nicht für das Laden des Handys genutzt werden kann.

Rein finanziell ist die beheizbare Sitzauflage dagegen unschlagbar, wie beispielsweise ELUTO Sitzauflage für ca. 25€. Mit Investitionen im Bereich von 20 bis 50 Euro handelt es sich um die günstigste Möglichkeit, das eigene Auto nachträglich mit einer Sitzheizung auszustatten.

Vollwertige Sitzheizung selbst nachrüsten

Etwas komplizierter und auch kostenintensiver ist die Installation einer Sitzheizung in die vorhandenen Autositze.

Hier fallen zunächst einmal 50 bis 150 Euro für den Kauf der Heizelemente an (für 2 Autositze). Dazu kommt der Aufwand für die Installation. 

In der Regel werden Sets verkauft, die die Heizelemente, Anschlüsse und Schalter umfassen. Eine gute Auswahl an Sitzheizungen findet man bei Amazon.

Selbst Hand anlegen sollten dabei nur Personen, die auch wirklich handwerklich versiert sind. Für Laien empfiehlt es sich eher, einen Fachmann aufzusuchen.

Allerdings steigen in diesem Falle auch noch einmal die Kosten deutlich. Die Installation einer Sitzheizung in einer Werkstatt dürfte typischerweise noch einmal um die 300 Euro kosten.

Während die Sitzauflage im Bereich der Kosten und der Schwierigkeit die Nase vorn hat, punktet eine eingebaute Sitzheizung vor allem im Bereich Komfort. So wird nicht nur der Kabelsalat vermieden, der Betrieb von mehreren Heizungen gleichzeitig ist ebenfalls viel einfacher möglich.

Inwiefern dies die höheren Kosten rechtfertigt, muss jeder Autofahrer für sich entscheiden.

Schritt für Schritt Anleitung

Wer über das entsprechende handwerkliche Geschick verfügt, kann einiges an Geld sparen, wenn er die Sitzheizung einfach selbst einbaut. Damit hier alles ohne Probleme klappt, sollte auf folgende Art und Weise vorgegangen werden:

1. Schritt
Zunächst muss der Sitzbezug gelöst werden. Dies geht relativ einfach, wenn es sich um einen Bezug mit Reisverschluss oder Klammern handelt. Ist er dagegen verklebt, sollte er vorsichtig an den Klebestellen mit einem Messer geöffnet werden.

2. Schritt
Wurde der Bezug gelöst, kann im nächsten Schritt die vorher gekaufte Heizmatte aufgelegt werden. Wichtig ist dabei, dass sich die Matte auch richtig einpasst. Hier ist besonders die Stelle zwischen Sitz- und Rückenteil zu beachten. 

Zudem sollte die Heizung in keinem Falle den seitlichen Airbag verdecken. Dies kann im Falle eines Unfalls zu einer zusätzlichen Gefahr werden. Auch muss die Heizmatte am Sitz sicher befestigt werden. Typischerweise wird dafür doppelseitiges Klebeband verwendet, welches auch meist der gekauften Matte beiliegt.

3. Schritt
Sobald die Heizmatte sicher sitzt, wird der Bezug wieder auf den Sitz gezogen. Hier ist vor allem dann Fingerspitzengefühl gefragt, wenn der Bezug geklebt werden muss. Zu beachten ist dabei vor allem, dass genau die Stellen wie zuvor verklebt werden.

Auch sollte auf das Kabel geachtet werden. Dieses muss noch mit der Stromversorgung verbunden werden, sodass es an einer Stelle aus dem Sitz tritt. Hier empfiehlt es sich, eine möglichst günstige Stelle zu finden, sodass das Kabel anschließend einfach unter der Fußmatte versteckt werden kann. 

4. Schritt
Im letzten Schritt muss die Sitzheizung nur noch an die Zündung angeschlossen werden. Es ist wichtig, dass sie nicht direkt mit der Batterie verbunden wird. Andernfalls kann der hohe Verbrauch dafür sorgen, dass die Energie in der Batterie innerhalb kurzer Zeit verbraucht ist.

In der Regel wird zudem auch ein Schalter installiert, wobei sich das Armaturenbrett oder ein Platz unter dem Sitz anbieten. Dadurch kann die Heizung nach Bedarf an- und ausgeschaltet werden. Ein Dauerbetrieb ist allein aufgrund der Temperaturen im Sommer nicht empfehlenswert.

Komplette Autositze austauschen

Für das Nachrüsten einer Sitzheizung ist der dritte Weg der komplette Tausch der Sitze. In diesem Falle empfiehlt es sich allerdings wieder, auf die Hilfe einer Werkstatt zu setzen, andernfalls kann die Sache schnell sehr kompliziert werden. Dies gilt besonders, wenn die Sitze über Seitenairbags verfügen.

Eine Möglichkeit, um die Kosten überschaubar zu halten, bieten gebrauchte Autositze. Gute Anlaufstellen sind dafür ein lokaler Autoverwerter, eBay und eBay Kleinanzeigen.

Je nach Modell lässt sich schon für 50 bis 150 Euro ein gebrauchter Sitz mit Heizung erstehen. Zu beachten ist dabei aber, dass der Sitz auch für das jeweilige Fahrzeug zugelassen sein sollte.

Fazit

Das Nachrüsten einer Sitzheizung ist alles andere als schwierig. Selbst Personen, die relativ wenig technisches Wissen und handwerkliches Geschick haben, können mit Heizauflagen vergleichsweise einfach eine Heizung im Sitz installieren. Für alle, die sich technisch auskennen, kann sich sogar ein Nachrüsten im Eigenbau lohnen.

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