Marderschutz Auto – So schützen Sie Ihr Auto effektiv vor dem Marder

Marder, die sich unter der Motorhaube niederlassen können große Schäden an Fahrzeugen anrichten und so Ärger und Kosten verursachen.

Es gibt viele verschiedenen Möglichkeiten die kleinen Räuber abzuschrecken und Schäden zu verhindern – aber nicht alle davon sind effektiv und wirken wirklich.

Etwa 0,5 Prozent aller Schadensfälle, zu denen die ADAC-Pannenhelfer ausrücken sind durch Marder verursacht.

Die über 200.000 Marderschäden an kaskoversicherten PKWs führten zu Kosten von mehr als 70 Millionen Euro, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Auto vor Marderbissen schützen

Um Ihr Auto vor Marderbissen zu schützen, können Sie auf unterschiedliche Ansätze zurückgreifen. Wir stellen hier 5 Möglichkeiten der Marderabwehr vor.

Schutzschläuche für Kabel

Eine effektive Maßnahme zum Schutz von Kabeln und Schläuchen sind sogenannte Wellrohre. Diese Schutzschläuche aus Hartkunststoff können an Schläuchen und Kabeln im Motorraum angebracht werden.

Achtung: Die Wellrohre dürfen nicht in Kontakt mit heißen oder beweglichen Teilen geraten.

Um einen fachgerechten Einbau sicherzustellen, sollten die Schutzschäuche in der Fachwerkstatt montiert werden, sie sind aber auch im Kfz-Zubehörhandel erhältlich. Während Kabel und Schläuche damit gut geschützt sind, bieten Kabelschutzschläuche für Dämmstoffe und Achsmanschetten allerdings keinen Schutz.

Elektroschockgeräte

Eine sehr zuverlässige und dauerhafte Methode zur Abwehr von Mardern sind Elektroden, die an verschiedenen Stellen im Motorraum angebracht werden.

Das Funktionsprinzip entspricht dem Weidezaun auf Viehweiden: Kommt das kleine Raubtier mit den Elektroden in Kontakt, erhält es einen Stromschlag und erschrickt. Für den Betrieb wird lediglich eine Knopfzelle benötigt.

Ein fachgerechter Einbau der Kontaktplatten ist nötig, damit durch die Hochspannungsbauteile die Fahrzeugelektronik nicht beschädigt wird. Vorsicht mit Elektroschockgeräten zur Marderabwehr ist jedoch geboten, wenn Sie einen Herzschrittmacher tragen!

Ultraschallgeneratoren

Ultraschallgeräte sollen die Tiere mit so hochfrequenten Tönen verjagen, dass sie für Menschen nicht hörbar sind. Diese Schallwellen sind für Marder äußerst unangenehm – wenn sie laut genug sind.

Durch viele Hindernisse im Motorraum werden allerdings die Ultraschallwellen blockiert und abgeschwächt. Die Tiere gewöhnen sich dann häufig an die zu schwachen Schwingungen, die damit wirkungslos werden können.

Der Einbau im Motorraum ist meist problemlos möglich, die Geräte werden entweder mit einer eigenen Batterie versorgt oder an die Stromversorgung des Fahrzeugs angeschlossen.

Motorraumabschottung

Ob als Sonderausstattung ab Werk, als Nachrüstsatz oder als einfaches Drahtgitter unter der Motorhaube: Die mechanische Abschottung des Motorraums ist ein bewährtes Mittel um Marder vom Innenleben des Autos fernzuhalten.

Je nach Ausführung ist die Lösung günstig bis sehr kostspielig. Auch die Wirksamkeit hängt von der konkreten Variante ab. Einfache Drahtgitter werden von den kleinen Räubern einfacher überwunden als die Vollausstattung ab Werk.

Gerüche

Einfache und bekannte Hausmittel zur Abwehr von Mardern sind fremde Gerüche. Katzen- oder Hundehaare, WC-Steine, Knoblauchzehen und Mottenkugeln: der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Die Wirksamkeit ist allerdings nicht belegt, die Tiere gewöhnen sich auch rasch an die fremden Gerüche – besonders wenn Artgenossen in der Nähe sind.

Häufig gestellte Fragen

Warum verursachen Marder häufig Schäden an Autos?

Der warme Motorraum von Autos ist aus Sicht des Marders ein idealer Ort um ein Nest zur Paarung einzurichten. Meist sind es Steinmarder, die sich hier niederlassen. In ihrem neuen Revier unter der Motorhaube setzen sie Duftmarken, um Konkurrenten von ihrer Anwesenheit in Kenntnis zu setzen.

Wird das Auto dann in das Revier eines anderen Marders bewegt, verteidigt dieser sein Reich in dem er wild um sich beißt. Dabei beschädigen die kleinen, scharfen Zähne des Raubtiers Wasserschläuche und Stromkabel.

Experten empfehlen daher als allererste Maßnahme eine fachgerechte Motorwäsche. Die Duftspuren werden damit zuverlässig entfernt und fordern damit keine Artgenossen zu Beißattacken heraus.

Nicht nur Bissspuren sind gefährlich: Auch das Nistmaterial – Laub, Äste und alte Zeitungen – kann zu Schäden führen. Bei hohen Temperaturen, wie sie im Motorraum durchaus vorkommen, kann es in Brand gesetzt werden.

Woran erkennt man einen Marder-Schaden?

Marderschäden sind häufig nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Hinweise liefern Spuren der Tiere am und um das Fahrzeug: Kratzspuren am Dämmmaterial, Haare oder Bissspuren an Kabeln und Schläuchen.

Typische Schäden sind Bissspuren und Beschädigungen an Gummi- und Kunststoffteilen. Besonders betroffen sind Zündkabel und Schläuche für Kühlwasser und Scheibenwaschanlage, Faltenbälge an Antriebswellen und Lenkung, Kunststoffschläuche, Stromleitungen und Isoliermatten.

Eine Beschädigung der Kühlwasserschläuche erkennt man daran, dass bei laufendem Motor Kühlwasser aus der Leitung tropft oder in einem feinen Strahl austritt. In so einem Fall sollten Sie das Auto auf keinen Fall weiterfahren, da eine Überhitzung des Motor droht.

Übernimmt die Versicherung den Marderschaden?

Hat der Fahrzeughalter eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen, ist ein Schutz vor Marderbissen inkludiert. Häufig ist ein Selbstbehalt vorgesehen, sodass der Schaden schlussendlich zumindest Teilweise vom Fahrzeughalter beglichen werden muss.

Je nach konkreter Tarifgestaltung sind aber in manchen Fällen nur direkte Schäden gedeckt, für die Reparatur von Folgeschäden muss der Besitzer selbst in die Tasche greifen.

Welche Hausmittel helfen bei der Marderabwehr?

Bekannt als Hausmittel gegen Marderbisse sind verschiedene Gerüche. Das Repertoire reicht hier von Hunde- und Katzenhaaren, über Mottenkugeln bis zu WC-Steinen. Manche Autofahrer urinieren auch gegen ihr Fahrzeug, in der Hoffnung es damit vor Mardern zu schützen.

Die Wirksamkeit dieser Hausmittel ist allerdings zweifelhaft, meist gewöhnen die Tiere sich schnell an die neuen Gerüche.

Schützt eine Garage vor Marderschäden?

Der ADAC empfiehlt Autofahrern, ihr Fahrzeug wenn möglich in der Garage zu parken. Das hilft allerdings nur, wenn der Marder keinen Zugang zur Garage hat. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Lüftungsöffnungen und andere Öffnungen an der Garagen vergittert sind.

Fazit

Marderbisse sind lästig und können zu kostspieligen Schäden am Fahrzeug führen. Um dem vorzubeugen gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Wichtig ist in jedem Fall dass die Maßnahmen die Eingriffe ins Innenleben des Motorraum erfordern fachgerecht durchgeführt werden um Beschädigungen am Fahrzeug auszuschließen. Hausmittel erzielen aber oft nicht die gewünschte Wirkung.

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