Neuwagenkauf in Coronazeiten: Finanzierung und Fördermöglichkeiten

Autohersteller haben sich in jüngster Vergangenheit stark mit neuen Technologien beschäftigt. Immer mehr Fahrzeuge kommen mit alternativen Antrieben auf den Markt und verdrängen Schritt für Schritt herkömmliche Verbrennungsmotoren.

Bestens ausgestattet mit neuester Technik können Autos viel mehr als von A nach B fahren. Sie verfügen über ausgereifte Sicherheitssysteme, laden sich unterwegs selbst auf und navigieren fast wie von selbst durch den Großstadtdschungel. Das generelle Interesse an Neufahrzeugen ist hoch, dies gilt auch für Hybrid- und E-Autos, doch Verbraucher müssen dafür sehr tief in die Tasche greifen.

Der Beitrag erläutert, warum die Preise für Autos so stark angezogen haben und liefert Informationen zu den Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten.

Die Gründe für die hohen Autopreise

Die deutsche Automobilindustrie hat in den letzten Jahren eine schwierige Zeit durchgemacht. Während ausländische Fahrzeugbauer innovative Autos auf den Markt brachten, verpassten deutsche Hersteller ein wenig den Anschluss. Mercedes, VW, BMW & Co. haben viel dafür getan, den Rückstand aufzuholen. Das Kaufinteresse ist gewachsen, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Gleichzeitig steigen die Preise und wer sich nicht schnell entscheidet, zahlt drauf.

Ein Grund für die steigenden Autopreise sind Lieferengpässe aus dem asiatischen Raum. Hier werden die Halbleiter hergestellt, die in jedem Auto verbaut werden. Die Hersteller würden gerne mehr Autos vom Band laufen lassen, doch aufgrund der fehlenden Bauteile stockt die Produktion. VW musste einige Produktionsschichten aufgrund dessen wochenlang aussetzen und schickte seine Mitarbeiter in Kurzarbeit. Grundsätzlich können die Autohersteller die Nachfrage nicht komplett abdecken. Die Produktionszahlen unterschreiten die Bestellzahlen und das nicht nur kurzfristig. Das Problem der fehlenden Halbleiter wird sich nicht über Nacht lösen, sondern sich langfristig manifestieren. Das schlägt sich somit auch langfristig auf die Verkaufspreise nieder.

Die Autos, die auf den Markt kommen, werden aufgrund der Verknappung teurer angeboten. Außerdem reduzieren die Händler die Rabatte, schließlich findet sich ganz bestimmt ein Abnehmer, der bereit ist den höheren Preis zu zahlen.

Verbraucher wollen wieder kaufen

Nach dem ersten Schock, den Corona und die damit verbundenen staatlichen Maßnahmen in der Bevölkerung ausgelöst hat, haben Verbraucher und Firmen inzwischen in eine neue Normalität zurückgefunden. Individuelle Mobilität ist wieder wichtiger geworden. Wer kann, vermeidet die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und setzt lieber auf das eigene Auto.

Vonseiten der Bundesregierung wird dies begrüßt, sie will die Kaufaktivitäten in eine bestimmte Richtung lenken und fördert Hybrid- und Elektrofahrzeuge derzeit mit bis zu 9.000 €. Der Kaufanreiz zeigt Wirkung und sorgt für gesteigertes Kaufinteresse bei Privatpersonen und Firmen. Der Unterschied zwischen verfügbaren und nachgefragten Neufahrzeugen wird immer größer und begünstigt die ansteigenden Preise. Ein Ausweg aus der Preisschraube ist derzeit nicht in Sicht.

Gebrauchtwagenmarkt angespannt

Vor dem Hintergrund der steigenden Preise im Neuwagen Sektor, weichen Verbraucher auf dem Gebrauchtwagenmarkt aus. Autos mit niedrigen Betriebskosten sind so beliebt, dass sie sich sehr schnell verkaufen. Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt haben sich die Preise noch oben entwickelt.

Unter 10.000 € wird es schwierig, ein Mittelklasse- oder Kompaktklasse-Fahrzeug zu finden, das technisch einwandfrei ist und zudem einen niedrigen Verbrauch verspricht. Wer ein passendes Fahrzeug findet, muss oft mehr zahlen als gedacht. Glücklicherweise sind die Kreditzinsen nach wie vor niedrig, sodass eine Finanzierung derzeit günstig ist. Verbraucher können den Kaufpreis für Hybrid- und Elektrofahrzeuge zudem senken, wenn sie staatlichen Zuschüssen beantragen.

Förderprogramm für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybriden

Die Förderung von Elektrofahrzeugen richtet sich nach dem Nettolistenpreis des Basismodells und ist auf höchstens 9.000 € begrenzt. Der Förderbetrag setzt sich immer aus einem Händlerrabatt und einen staatlichen Zuschuss zusammen. Der Staat schießt praktisch den doppelten Betrag des Händlerrabatts hinzu. Beispiel: Bei einem neuen Elektrofahrzeug mit einem Netto-Listenpreis von 35.000 Euro gewährt der Händler 3.000 Euro Rabatt. Der Staat legt den doppelten Betrag in Höhe von 6.000 Euro oben drauf, so dass die Gesamtersparnis bei 9.000 € liegt.

  • Plug-in-Hybriden mit einem Netto-Listenpreis von 40.000 bis 65.000 € für das Basismodell können bis zu 5.625 € erhalten. Elektroautos in der gleichen Preisspanne können bis zu 7.500 € Zuschuss erhalten.
  • Plug-in-Hybriden mit maximal 40.000 € Netto-Listenpreis für das Basismodell können bis zu 6.750 € Zuschuss bekommen. Bei Elektroautos ist hier der Höchstsatz von 9.000 € möglich.

Welche Fahrzeugmodelle bezuschusst werden, ist der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge zu entnehmen. Auch gebrauchte Fahrzeuge sind förderfähig, sogar geleaste Autos aus dem Bereich Elektro oder Hybrid werden staatlich bezuschusst. Allerdings darf die Erstzulassung für die Fahrzeuge nicht vor dem 4.11.2019 liegen. Alle Informationen zur Förderung von Elektromobilität finden Interessierte auf der Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) detailliert vor.

Trotz Zuschuss hoher Kaufpreis

Doch auch, wenn der Staat mit satten Prämien den Kauf von umweltfreundlichen Elektro-und Hybridfahrzeugen fördert, bleibt immer noch ein hoher Preis übrig, den Autokäufer stemmen müssen. Autohändler sind darauf eingerichtet und bieten nicht selten die passende Finanzierung für ein Auto an.

Verbraucher sollten ganz genau hinsehen, bevor sie einen Kreditvertrag bei einem Autohändler unterschreiben. Denn schließlich sind Autohändler keine Banken, sondern sie kooperieren mit Finanzierungspartner. Für die Vermittlung einer Finanzierung werden sie entlohnt. Die Provision zahlen die Käufer.

Außerdem kommt es vor, dass etwa die sogenannte “0-Prozent-Finanzierung“ eines Neuwagens an ein bestimmtes Fahrzeugmodell gebunden ist. Änderungen an der Ausstattung sind dann ausgeschlossen. Wenn Sie ein solches Angebot vorliegen haben, welches sich auf ein bestimmtes Modell bezieht, sollten Sie unbedingt überprüfen, zu welchem Preis genau dieses Modell in anderen Autohäusern steht, die keine Finanzierung anbieten.

In der Regel werden Sie feststellen, dass der Kaufpreis dieses speziellen Modells in dem Autohaus höher liegt, bei dem die Finanzierung angeboten wird. Hier verdient der Händler, indem er die Vermittlungskosten für den Händlerkredit in den Kaufpreis einkalkuliert. Das Etikett “0-Prozent-Finanzierung“ ist deshalb mit Vorsicht zu genießen, denn es täuscht in der Regel über den (versteckten) Aufpreis hinweg.

Auch die Finanzierung von Gebrauchtwagen ist über eine Händlerbank in der Regel teurer als nötig. Tatsächlich können die Zinsunterschiede zu Angeboten unabhängiger Banken bis zu 80 % betragen. Ganz egal, wie vertrauenswürdig ein Händler ist, wenn Sie ein Finanzierungsangebot von einem Autohaus erhalten, sollten Sie grundsätzlich alternative Angebote einholen. Gerade bei hochpreisigen Neufahrzeugen machen geringe Unterschiede im Zinssatz unterm Strich viel Geld aus.

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Finanzierung beim Autohändler vs. Ratendarlehen am Beispiel

Wie die Unterschiede in der Praxis tatsächlich aussehen können, zeigt das folgende Beispiel. Das gewünschte Auto wird mit einem Preis von 25.000 € beim Händler angeboten.

Ballonfinanzierung
Die Kunden leisten eine Anzahlung von 5.000 €, als Schlussrate sind 10.000 € festgesetzt. Es bleibt eine Restsumme von 10.000 €, welche über 60 Monate finanziert werden. Dafür liegt ein Zinssatz von 2,66 % Sollzins zugrunde.

  • Die monatliche Rate ergibt sich mit ca. 203,50 €.
  • Die Zinskosten liegen bei rund. 2.005 €.
  • Insgesamt bleibt eine Schlussrate von 10.000 € nach Ablauf der 60 Monate übrig, die mit einer Anschlussfinanzierung oder aus eigener Tasche zu stemmen sind.

Der Vorteil bei diesem Finanzierungsangebot: geringe monatliche Raten. Der Nachteil: Die verbleibende Schlussrate ist hoch, die Gesamtkosten unbekannt. Denn zu welchen Konditionen sich die verbleibenden 10.000 € finanzieren lassen, ist zum Zeitpunkt des Autokaufs nicht zu ermitteln.

Ratenkredit

Die Kunden leisten ebenfalls eine Anzahlung von 5.000 €, eine hohe Schlussrate ist nicht vorgesehen. Zugrunde liegt die verbleibende Summe von 20.000 €, die mit 2,66 % über 60 Monate finanziert wird.

  • Die monatliche Rate ist aufgrund der höheren Finanzierungssumme größer und beläuft sich auf ca. 356 €.
  • Über die Gesamtlaufzeit sammeln sich Zinskosten in Höhe von ca. 1.381 € an.
  • Am Ende der Laufzeit ist das Auto abbezahlt und es gibt keine Unwägbarkeiten hinsichtlich einer zukünftigen Anschlussfinanzierung.

Ein Ballonkredit kann eine gute Wahl sein. Sie eignet sich z. B. für Personen mit geringem Einkommen, die zum Ende der Laufzeit eine Anschlussfinanzierung aufnehmen wollen oder etwa auf eine fällige Versicherungssumme zurückgreifen können. Wenn Sie aber ein sicheres, regelmäßiges Einkommen haben, ist ein Ratenkredit die bessere Wahl.

Tipps für die Neuwagenkauf: So sparen Sie Geld

Die Zinsen für Autokredite liegen derzeit niedrig und für manche Fahrzeugmodelle gibt es sogar Zuschüsse. Doch sie können noch mehr sparen und sollten ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Die folgenden Tipps helfen dabei:

1.   Zeit ist Geld: Eruieren Sie den Marktwert

Der erste Tipp zum Geld sparen lautet, den Markt zu analysieren, um einen fairen Preis für das gewünschte Auto herauszufinden. Wer schnell und ohne Überprüfung der Marktsituation das erstbeste Angebot annimmt, zahlt garantiert auf. Wenn Sie aber wissen, welche Preise am Markt für bestimmte Modelle gefordert werden, können Sie in Preisverhandlungen selbstbewusst auftreten. Dies verschafft Ihnen eine starke Position und führt mitunter dazu, dass Händler einen zu hohen Preis auf ein realistisches Niveau senken.

2.   Schaffen Sie sich Alternativen

Wer die Wahl hat, hat die Macht. Versteifen die sich nach Möglichkeit nicht auf ein einziges Modell oder ein einziges Angebot. Denn Unflexibilität ist meistens teuer. Dieser Umstand führt dazu, dass Sie aus Mangel an Alternativen bereit sind, auch überhöhte Preise zu zahlen. Muss es wirklich ein Auto mit Head-Up-Display oder anderen speziellen Ausstattungsmerkmalen sein? Versteifen Sie sich nicht, sondern erweitern Sie stattdessen ihre Optionen. Dann steht Ihnen eine größere Auswahl von Angeboten zur Verfügung und Sie haben die Möglichkeit, auszuweichen. Sondermodelle oder auch Jahreswagen werden nach wie vor zu günstigeren Preisen angeboten. Bis zu 25 % Nachlass im Vergleich zum Bruttolistenpreis sind drin.

3.   Anzahlung leisten

Je geringer die Kreditsumme ausfällt, desto geringer sind die Gesamtkosten. Sehen Sie eine Möglichkeit eine Anzahlung zu leisten, sollten Sie diese nutzen.

4.   Mehrere Autohäuser aufsuchen und verhandeln

Verlassen Sie sich nicht auf ihr Glück und gehen nur zu einem Autohändler. Stattdessen holen Sie sich Fahrzeugangebote in unterschiedlichen Autohäusern ein. Dann haben Sie eine gute Basis für weitere Preisverhandlungen. Sagen Sie dem Autohändler offen, wenn Ihnen ein günstigeres Angebot eines anderen Autohauses vorliegt. Autohändler können oft zwischen 10 und 20 % Rabatt einräumen.

5.   Auto ab Werk abholen

Die Überführungskosten für ein Neufahrzeug kosten einige Hundert Euro. Holen Sie das Auto ab Werk selbst ab, drücken Sie den Preis.

6.   Vergleichen Sie Finanzierungsangebot

Wie weiter oben ausführlich beschrieben bringt ein Kreditvergleich finanzielle Vorteile. Holen Sie mehrere Angebote ein, vergleichen Sie diese miteinander und entscheiden sich für das perfekte Gesamtpaket.

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