Head Up Displays im Auto nachrüsten

Ein Head Up Display (kurz HUD) ist weit mehr als nur eine futuristische Dekoration im Auto.

Es trägt maßgeblich zu Ihrer Sicherheit bei und lässt sich schnell und unkompliziert in jedes Fahrzeug einbauen.

Wir werfen für Sie heute einen Blick darauf, welche Systeme es gibt und wie diese funktionieren.

Warum das Nachrüsten von Head Up Displays sinnvoll ist

Neuwagen werden heutzutage schon oft mit fest eingebauten HUDs verkauft. Diese Lösung ist natürlich sehr bequem, allerdings auch sehr teuer. Die Autohersteller lassen sich die Projektion an der Windschutzscheibe häufig mit bis zu vierstelligen Geldbeträgen entlohnen.

Günstiger ist es da, wenn Sie ein HUD selber nachrüsten. Der Einbau ist unkompliziert und erfolgt ohne Werkstatt. So haben Sie viel Geld gespart und die Qualität und Funktionsweise der nachgerüsteten Head-up-Displays ist vergleichbar mit ihren fest eingebauten Verwandten.

Sicherlich könnte man HUDs auch als eine unnötige Spielerei oder Auto Gadget abtun. Doch tatsächlich können die kleinen Displays einen maßgeblichen Beitrag zur Fahrsicherheit leisten. Sie zeigen während der Fahrt wichtige Informationen direkt an der Frontscheibe an, sodass Ihr Blick nicht von der Fahrbahn weggelenkt wird.

Denn die wenigen Sekunden, die es dauert, wenn Sie Ihre Augen herunter zum Tacho zu senken, können in gefährlichen Situationen entscheidend sein. Nur eine Sekunde Ablenkung bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h bedeuten 28 Meter blind Fahren. HUDs sorgen also vor allem für mehr Sicherheit während der Fahrt.

Woher kommen die Daten für das HUD

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, wie die gewünschten Daten an das HUD übermittelt werden – Entweder per GPS oder OBD-2 Anschluss. Beide Varianten haben dabei Vor- und Nachteile.

Datenübermittlung via GPS

Bei GPS wird die Geschwindigkeit Ihres Fahrzeuges durch die Veränderung der Fahrzeugposition errechnet. Diese Daten bekommt das Head Up Display von Satelliten übermittelt, zu denen permanent eine Verbindung aufgebaut sein muss.

Problem dabei ist, dass die Geschwindigkeit Ihres Fahrzeugs leicht verzögert angezeigt wird und die Verbindung nicht sehr stabil ist. Am Anfang der Fahrt dauert es auch eine Weile, bis genügend Satelliten für eine stabile Datenlage gefunden werden können.

Darüber hinaus bricht die Verbindung häufig ab, wenn Sie in einem Tunnel fahren.

Zudem können über GPS nur Informationen rund um die Geschwindigkeit und den aktuellen Standort, zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzung, angezeigt werden während fahrzeugspezifische Informationen nicht zur Verfügung stehen.

Datenübermittlung über den OBD-2 Anschluss

Seit dem Jahr 2004 werden alle neuen Fahrzeuge mit einem OBD-2 Anschluss gefertigt. Mithilfe von diesem Anschluss können alle fahrzeugrelevanten Informationen ausgelesen werden.

Vor allem Werkstätten nutzen dies, um ein OBD-2 Diagnosegerät an ein Auto anzuschließen und Fehler in der Fahrzeugtechnik zu finden.

Der OBD-2 Anschluss übermittelt neben der Fahrzeuggeschwindigkeit auch viele andere Werte. Die Daten werden zudem ohne Verzögerung in Echtzeit übermittelt, sodass bei der Darstellung im HUD auch die tatsächliche Geschwindigkeit ohne Unterbrechung angezeigt werden kann.

HUDs, die über den OBD-2 Anschluss verbunden sind, geben im Display neben der Geschwindigkeit auch viele andere Werte an. So können Sie sich den Spritverbrauch, Schaltempfehlungen, Öl- und Wassertemperatur, Drehzahl des Motors, Uhrzeit und die Fahrtstrecke anzeigen lassen.

Sie sollten aber darauf achten, dass Sie sich nicht zu viele Werte gleichzeitig einblenden lassen. Darunter würde sonst die Übersichtlichkeit der Anzeige und damit Ihre Aufmerksamkeit leiden.

Verschiedene System zum Nachrüsten

Beim Nachrüsten Ihres Fahrzeuges mit Head Up Display haben Sie verschiedene Systeme zur Auswahl.

Das Smartphone als HUD

Die einfachste Variante ist es, das eigene Smartphone zu benutzen. Sie benötigen dazu nur eine App und eine Halterung mit Spiegel. Die Halterung wird auf das Armaturenbrett des Autos geklebt und das Handy in die Halterung gelegt.

Nun spiegelt die App das Display des Smartphones so, das es auf der Projektionsfläche des Gerätes richtig angezeigt wird. Dort können Sie die Daten für Geschwindigkeit und Navigation ablesen. Übermittelt werden die Werte per GPS.

Dieses System ist besonders kostengünstig. Die benötigten Apps sind meist unentgeltlich herunterzuladen und das Gerät selbst ist schon ab 12 Euro im Handel zu finden. Sie sollten aber darauf achten, dass das Handy an eine Stromquelle angeschlossen wird, da sonst der Akku sehr schnell leer ist.

Auch kann es bei starker Sonneneinstrahlung dazu kommen, dass Sie das Display nur noch schlecht ablesen können. Zudem unterbricht das Handy die Projektion bei einem Anruf und das Anbringen vor der Fahrt kann manchmal etwas umständlich sein.

HUDs mit Display

Alternativ dazu gibt es HUDs, die unabhängig vom Smartphone funktionieren.

Diese werden an den Zigarettenanzünder angeschlossen und mit dem OBD-2 Anschluss des Fahrzeuges verbunden. Angebracht wird das Gerät auf dem Armaturenbrett, wo die gewünschten Daten auf einem Display oder einer Projektionsfläche angezeigt werden.

Diese HUD-Systeme sind etwas teuer in der Anschaffung. Günstige Modelle sind bereits ab 20 Euro zu bekommen, wobei die Hochpreisigeren eine bessere Qualität gewährleisten. Im Gegensatz zum Smartphone bekommen diese Head Up Displays ihre Daten direkt vom Fahrzeug.

Zusätzlich zur Geschwindigkeit und Navigation können auch viele andere Daten angezeigt werden, die über das Handy nicht möglich sind.

HUDs mit Folie

Zuletzt gibt es noch Geräte, die die Geschwindigkeit und andere Werte auf eine Folie projizieren.

Diese wird an der Frontscheibe im Sichtfeld des Fahrers angebracht. Auch solche HUDs arbeiten mit dem OBD-2 Anschluss und müssen über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt werden.

Das ist sicherlich die schickste Variante, aber zugleich die teuerste – Günstige Geräte sind ab 50 Euro zu bekommen.

Fazit

Auch wenn die fest verbauten Head Up Displays in puncto Lesbarkeit und Funktionsumfang etwas besser sind als die nachgerüsteten Varianten, die Investition ist dennoch lohnenswert.

Sie investieren in Ihre Sicherheit und so mancher Unfall kann vermieden werden. Damit Sie und andere Verkehrsteilnehmer unbeschadet durch den Straßenverkehr kommen.

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