Auto springt nicht an – Häufige Ursachen und Lösungen

Es ist ärgerlich, wenn das Auto seinen Dienst quittiert und nicht mehr anspringen möchte. Die Gründe für ein Versagen können vielfältig sein.

Mit einer systematischen Fehlersuche lässt sich die Ursache jedoch meist schnell identifizieren.

Während sich einige Defekte unkompliziert in Eigenregie reparieren lassen, bedürfen schwerwiegendere Fehlerquellen einer professionellen Reparatur. 

Die häufigsten Gründe für einen Defekt

Ein KFZ besteht aus vielen komplexen Bauteilen, die alle für ein Versagen verantwortlich sein können. Das Auto möchte entweder gar nicht mehr oder nur noch sporadisch anspringen.

Folgende Fehlerquellen treten dabei besonders häufig auf: 

  • Defekter Anlasser
  • Leere Autobatterie
  • Falscher oder fehlender Kraftstoff
  • Defektes Kraftstoffsystem
  • Marderbiss
  • Defekte Zündkerzen
  • Kaputtes Zündschloss

In den meisten Fällen kann man selbst für Abhilfe sorgen, etwa bei einer leeren Batterie. Schwerwiegende Defekte, beispielsweise eine defekten Kraftstoffpumpe, lässt man lieber vom Fachmann reparieren.

Leere Batterie 

Eine leere Batterie ist die typische Fehlerquelle bei Startschwierigkeiten schlechthin. Man erkennt eine entladene oder defekte Batterie an einer schwerfälligen Arbeitsweise des Anlassers.

Oft gibt der Motor keinen Ton mehr von sich, nur das Klacken des Zündschlosses ist meist noch zu vernehmen. Eine leere Batterie hat meist noch genügend Spannung für die Betreibung der Lämpchen am Armaturenbrett. 

Für den Motor reicht diese Spannung aber nicht mehr aus. Vor allem niedrige Temperaturen setzen der Batterie zu, auch etwa, weil Funktionen wie Heizung und Beleuchtung einiges an Strom ziehen. Vor dem Start im Winter sollten daher grundsätzlich alle Verbraucher abgeschaltet sein.

Abhilfe schafft bei Problemen die konventionelle Starthilfe mittels Starthilfekabel über ein anderes Fahrzeug oder eine Ersatzbatterie. Praktisch sind sogenannte Starthilfegerät, die der Batterie sofort die benötigte Energie für einen Start zuführen. Der Kostenpunkt für das nützliche Gadget beläuft sich auf etwa 40 Euro.

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Die Starthilfe mittels eines anderen Fahrzeugs erweist sich als recht unkompliziert – Unsere 7 Schritte Anleitung um Starthilfe zu leisten.

Im ausgeschalteten Zustand müssen beide Pluspole der Batterien mit dem roten Kabel verbunden werden.

Man verbindet erst das Spenderauto und anschließend das Auto mit der leeren Batterie.

Der Pluspol ist durch eindeutige Symbole gekennzeichnet. Anschließend klemmt man das schwarze Kabel an den Minuspol des Spenderautos.

Die andere Klemme befestigt man an einem Massepunkt des liegengebliebenen Fahrzeugs, etwa am Motorblock. Letztlich startet man den Motor des Spenderautos und anschließend den Motor des Empfängers. Nach 15 Sekunden schaltet man beide KFZ ab und wartet eine Minute. Nach der erfolgreichen Überbrückung entfernt man die Zangen in der umgekehrten Reihenfolge.

Die Reihenfolge ist sowohl beim Auf- sowie Abbau enorm wichtig, da es schnell zu Schäden an beiden Batterien kommen kann. Die Batterie sollte nun wieder genug Saft haben, um das KFZ zu starten. Die Batterie sollte anschließend durch eine längere Fahrt wieder aufgeladen werden. Möchte der Motor trotz Starthilfe nicht laufen, ist die Batterie womöglich defekt. 

Tipp: Wenn die Batterie in Ihrem Auto schon älter ist und sollten Sie diese vor allem in den Wintermonaten mit einem Autobatterie Ladegerät gelegentlich aufladen.

Defekte Zündkerzen

Eine der häufigsten Ursachen für Startprobleme sind defekte Zündkerzen. Ist nur eine einzelne Zündkerze nicht mehr funktionstüchtig, macht sich dies während der Fahrt deutlich bemerkbar. Damit Ottomotoren reibungslos funktionieren, sollten Zündkerzen etwa alle 50.000 Kilometer ersetzt werden. Moderne Zündkerzen halten ungefähr doppelt so lang. 

Einige Symptome, spezifisch ein ruckeliges Fahrgefühl, ein erhöhter Verbrauch oder merkbar fehlender Zug, sind Indizien für einen Defekt. In Folge einer defekten Zündkerze kommen unverbrannte Kraftstoffe in den Katalysator und beschädigen diesen. Spätestens beim Auftreten besagter Symptome sollte die Fehlerquelle ausfindig gemacht und bei Bedarf die Zündkerzen ausgewechselt werden.

Zündkerzen lassen recht unkompliziert selbst austauschen. Nach Öffnung der Motorhaube muss optional die Verkleidung demontiert werden. Um die Zündkerzen freizulegen, muss man die Zündspulen entfernen. Mithilfe eines Kerzenschlüssels lassen sich die Zündkerzen ausdrehen und austauschen. Der erforderliche Arbeitsaufwand hängt vom entsprechenden Automodell ab. 

Kaputtes Zündschloss

Eine weitere Ursache kann ein kaputtes Zündschloss sein. Hier fehlt die Reaktion des Motors auf das Drehen des Zündschlüssels, während die Elektronik, etwa das Radio oder die Innenbeleuchtung, einwandfrei funktionieren. Auch Autos mit einem Startknopf können derartige Probleme aufweisen, etwa wenn es zu einem Defekt am verbauten Chip kommt. 

Das Problem lässt sich lediglich durch einen Austausch der defekten Bauteile beseitigen. Von einer selbstständigen Reparatur sollte man hier dringend absehen, da profunde Kenntnisse in der Fahrzeugelektrik hierfür vonnöten sind. Die Kosten für eine professionelle Reparatur belaufen sich je nach Modell und Werkstatt auf 300 bis 500 Euro. 

Unterbrochene Stromzufuhr 

Möchte das Auto nicht anspringen und funktionieren weder Innenbeleuchtung noch Lämpchen auf dem Armaturenbrett, so deutet dies auf ein Problem mit der Elektrik hin. Auch eine tiefenentladene oder defekte Batterie kann derartige Symptome hervorrufen. Ist die Elektronik gestört, kann beispielsweise eine durchgebrannte Hauptsicherung den Stromfluss unterbinden. Auch gebrochene oder verrostete Kabel können die Ursache für einen Defekt sein. 

In manchen Fällen ist sogenannter Marderbiss für zerbissene Kabel und eine defekte Elektronik verantwortlich. Ein Blick unter die Motorhaube gibt meist schon Aufschluss über das vorliegende Problem. Lose Kabel deuten auf einen Marderbiss hin. Eventuell liegt das Problem aber auch an einer fehlerhaften Zündung. Ohne Erfahrung lässt sich das KFZ nur schwer wieder selbstständig in Betrieb setzen. Auch hier ist es angeraten, die Werkstatt des Vertrauens aufzusuchen und die Reparatur dem Fachmann zu überlassen. 

Anlasser defekt

Möchte der Wagen trotz funktionaler Lichtmaschine und Batterie nicht anspringen, kann ein kaputter Anlasser Grund für die Startschwierigkeiten sein. In Kombination mit der Batterie sorgt dieser für den Start des Motors. Sollte eines der beiden Komponenten defekt sein, springt auch der Motor nicht mehr an. Oft kündigen sich Schwierigkeiten mit dem Anlasser schon im Vorfeld an. Der Verschleiß macht sich etwa an klackernden Geräuschen bemerkbar. 

Ist der Starter hinüber, funktioniert das Anlassen einige Zeit lang nur sporadisch, bis das Auto letztendlich komplett den Geist aufgibt. Starten kann das Fahrzeug mitunter dennoch noch. Rollt das KFZ einen Berg hinab oder wird es angeschoben, kann der Motor bei korrekter Handhabung anspringen. Hierzu drückt man die Kupplung und legt den zweiten Gang ein. In der Bewegung betätigt man die Zündung, lässt die Kupplung langsam kommen und betätigt das Gas. Auf diese Weise lässt sich das Fahrzeug meist noch selbst in eine Werkstatt fahren. Diese Praktik funktioniert so nur bei Benzinern mit manueller Schaltung. 

Je nach Modell erweist sich die selbstständige Reparatur als einfach bis sehr zeitaufwändig. Bei vielen Modellen reicht es, die Motorabdeckung sowie den Unterfahrschutz zu demontieren. Nach Abklemmen der Batterie lassen sich die Leitungen am Anlasser entfernen. Anschließend kann dieser ausgebaut und ersetzt werden. Obwohl der Anlasser durch eine Reparatur wieder in einen funktionstüchtigen Zustand versetzt werden kann, lohnt sich die Anschaffung eines Neugerätes, da zeitnah weitere Ausfälle des alten Anlassers durch Verschleiß alter Bauteile wahrscheinlich sind. 

Falscher Kraftstoff

Falscher sowie gar fehlender Kraftstoff verhindert, dass der Wagen anspringt. Moderne KFZ informieren den Fahrer zeitnah über einen zu Neige gehenden Tank, auch ältere KFZ besitzen hierfür Lämpchen am Armaturenbrett. Oft überschätzen sich Fahrer auch lediglich, wodurch der Wagen ohne Kraftstoff am Straßenrand liegen bleibt. 

Dies kann unter anderem Konsequenzen nach sich ziehen. Bleibt ein KFZ wegen Kraftstoffmangel auf der Autobahn liegen, kostet dies den Fahrer 35 Euro an Bußgeld sowie einen Punkt in Flensburg. Deutlich ärgerlicher ist es, falschen Kraftstoff in den Tank des Autos gefüllt zu haben. Wird Diesel in einen Benziner gefüllt, darf der Wagen keinesfalls angelassen werden, da sonst Schäden an der Einspritzanlage und dem Abgassystem drohen. Der Tank muss fachgerecht abgepumpt werden.

Auch das Tanken von Benzin in einen Diesel ist mitunter tödlich für den Motor, da empfindliche Bauteile wie Injektoren, Kraftstoffleitungen und Hochdruckpumpen Schaden nehmen. In der Regel reicht auch hier das Auspumpen des Tanks, insofern der Motor nicht aus Versehen angelassen wurde.

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