Auto verkaufen nach Panne oder Unfall?

Autos kommen und gehen, denn für jeden Lebensabschnitt gibt es das passende Fahrzeug.

Den flotten Zweisitzer für das Singleleben, den Transporter fürs Geschäft, die Familienkutsche für das Leben zu zweit oder dritt.

Dementsprechend wird man öfter in seinem Leben sein Auto verkaufen und sich stattdessen ein neues aussuchen.

Doch was ist, wenn man mit dem alten Wagen eine Panne oder einen Unfall hatte? Kann man ihn dann einfach so verkaufen? Ab wann zählt ein Wagen als Unfallwagen, und welche Umstände dürfen nicht verschwiegen werden?

Riskiert man gar Ärger mit der Versicherung, wenn man das Auto zu schnell abstößt, und wie kann man den Wagen trotzdem zu Geld machen? Wir beleuchten das Thema.

Wann gilt ein Auto als Unfallfahrzeug?

Nach einer Panne oder kleineren Beschädigungen ist ein Auto noch kein Unfallfahrzeug. Das ist erst dann der Fall, wenn durch einen Unfall beträchtliche Schäden entstanden sind und Originalteile ausgetauscht werden mussten. Kratzer, Beulen & Co zählen also nicht dazu.

Gibt es eine Preisminderung beim Verkauf, wenn ein Unfallwagen veräußert wird?

Auf jeden Fall muss der Unfall inklusive der entstandenen Schäden dem Käufer – gleich ob privat oder ein Dienstleister wie Pfando – mitgeteilt werden. Wer das aus Angst, eine Preisminderung hinnehmen zu müssen, unterlässt, macht sich unter Umständen wegen eines Betrugs strafbar.

Wenn alle Schäden fachgerecht repariert wurden, was man anhand der entsprechenden Werkstattrechnungen nachweisen kann, kann man annähernd den gleichen Preis erzielen, wie es ohne den Schaden der Fall wäre.

Bei einem Privatverkauf ist Vertrauen besonders wichtig

Gerade Käufer von Gebrauchtwagen sind misstrauisch, denn es sind immer auch Betrüger auf dem Markt unterwegs. Wer offen auf einen vergangenen Unfall hinweist und alle Schäden professionell hat regulieren lassen, der schafft Vertrauen und kann ein besseres Geschäft machen. Das gilt gerade dann, wenn das Auto ansonsten einen gepflegten Eindruck macht.

Viele Käufer suchen gezielt nach ehemaligen Unfallwagen, weil sie auf ein Schnäppchen hoffen. Einen Nachlass zu geben, kann für den Verkäufer ärgerlich sein, allerdings ist es immer noch besser, als auf dem Wagen sitzen zu bleiben.

Schaden verschwiegen = Haftung

Wer einen Schaden verschweigt, handelt arglistig, was zu schmerzhaften Konsequenzen führen kann. Der Käufer kann im Fall der Fälle nämlich Schadenersatz geltend machen.

Zudem muss der Verkäufer in einem solchen Fall zwei Jahre für den verkauften Wagen haften, denn der Haftungsausschluss, der sonst bei Privatverkäufen eintritt, verliert seine Gültigkeit. Der Kauf kann sogar rückabgewickelt werden, wenn der Käufer es möchte.

Gibt es zum Beispiel einen versteckten Motorschaden, der nach dem Kauf entdeckt wird, wird es für den Verkäufer teuer. Er kann zudem nicht beweisen, dass der Schaden nicht mit dem Unfall in Zusammenhang steht, und muss haften.

Aus diesem Grund sollte man alle Schäden und deren Regulierung akribisch offenlegen, lückenlos notieren und im Kaufvertrag die Haftung ausschließen. Auch eine Garantie sollte man gegenüber dem Käufer nicht aussprechen. Man kann nie wissen, was mit dem Wagen noch passiert, und würde im Fall falscher Versprechungen erneut in die Haftung geraten.

Das Auto noch behalten und trotzdem schon Geld bekommen?

Ein Unfall kommt immer zur falschen Zeit, doch manchmal war man kurz davor, den Wagen zu verkaufen, und sieht sich jetzt gezwungen, das Ganze noch aufzuschieben. Es kann auch sein, dass die Konditionen für einen Verkauf gerade sehr ungünstig sind, was sich bei einem Unfallwagen noch deutlicher auswirken kann.

Dann möchte man den Verkauf vielleicht etwas langfristiger planen, benötigt das Geld aber trotzdem schon. Die Lösung hat dann der Anbieter Pfando parat, der besser als ein Pfandhaus ist.

Bekannt unter anderem aus dem Sportfernsehen tritt dieser Dienstleister in die Lücke zwischen Pfandhaus und Autohändler. Hier kann man für seinen Wagen bares Geld erhalten und trotzdem gleich damit weiterfahren.

Damit lässt sich die Wartezeit bis zum endgültigen Verkauf verkürzen. Zudem hat man bereits die Anzahlung für das nächste Auto parat, das der Händler nicht ewig vorhalten kann.

Natürlich wird sich der Unfall auch auf die Summe auswirken, die man bei Pfando für den Wagen bekommt. Auch in diesem Fall darf man ihn nicht verschweigen, und die Sachverständigen des Anbieters prüfen den Wert des Wagens genau.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum man ein Auto nach einem Unfall nicht zu schnell veräußern sollte: die Versicherung.

Restwertabzug durch die Versicherung

Schätzung des Restwertes durch einen Sachverständiger
Schätzung des Restwertes durch einen Sachverständiger

Musste ein Geschädigter an seinem Wagen einen (wirtschaftlichen) Totalschaden hinnehmen, dann möchte er das Fahrzeug meist so schnell wie möglich loswerden.

Da er einen Anspruch auf die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungsaufwand und dem Restwert des Fahrzeuges hat, sollte das Auto aber nicht zu schnell verkauft werden. Die gegnerische Versicherung kann sonst auf einen höheren Restwert pochen, was die ausgezahlte Summe verringern würde.

Wer das geschädigte Auto also verkaufen will, tut gut daran, zuerst die gegnerische Versicherung zu kontaktieren, um sich auf einen Restwert einigen zu können. Es ist zwar umstritten, ob eine solche Einigung einen verpflichtend ist, schaden kann es jedoch nicht. Ist es nicht möglich, mit der Versicherung zu sprechen, dann kann der Geschädigte drei Angebote von Händlern einholen, die ihm den Wagen abnehmen würden.

Damit kann bewiesen werden, dass man sich um die wirtschaftlich beste Lösung bemüht hat. Ansonsten kann die Versicherung ein höheres Restwertangebot vorlegen. Ist der Wagen dann nicht mehr vorhanden, kann dieses dennoch die Schadensumme mindern.

Eine Auto mit Totalschaden verkaufen – wie funktioniert das am besten?

Manchmal ist einfach nichts mehr zu retten, das Auto ist ein Totalschaden. Eigentlich gehört es in die Schrottpresse, doch das Verschrotten kostet eine Gebühr, die man sich sparen kann. Das Auto kann nämlich auch als wirtschaftlicher Totalschaden verkauft werden.

Es gibt viele Händler, die solche Wagen aufkaufen und dann zum Beispiel im Ausland zu wesentlich günstigeren Konditionen als in Deutschland wieder reparieren lassen. Ein Wagen, der hier ausgedient hat, kann zudem in anderen Ländern noch ein paar Jahre gefahren werden, da die Ansprüche geringer und die Regularien weniger streng sind.

Ob wirtschaftlicher Totalschaden oder Schrottwagen, es gibt in der Regel immer einen Händler oder Bastler, der den Wagen dennoch nimmt. Man findet diese etwa über die Kleinanzeigen in der Zeitung oder online.

Zwar kann man keine großen Summen erwarten, aber man spart sich das Verschrotten und macht dadurch in jedem Fall einen Gewinn.

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