Keine Autofahrt ist völlig ohne Risiko. Mal kommt ein großer Stau in den Weg, mal gibt es einen Defekt und hin und wieder leider auch Unfälle.
Für jeden dieser Fälle ist es gut, gut ausgestattet zu sein. Aber was ist für Autofahrer wichtig und welche Hilfsmittel könnten sich im Ernstfall als nützlich erweisen?
Sicherheitsausrüstung
Sie ist zu großen Teilen Pflicht und ihr Fehlen kommt Autofahrern schon in einer normalen Verkehrskontrolle teuer zu stehen. Aber was gilt hier genau?
- Warndreieck:
Es ist notwendig, ein aufstellbares Warndreieck mitzuführen. Es nimmt nicht viel Platz weg und sollte sich gut zugänglich im Auto befinden. Oft ist es sinnvoller, das Dreieck unter dem Sitz zu verstauen, damit es auch bei einem verzogenen Kofferraum noch erreicht werden kann. Tipp: Es gibt zudem Warndreiecke, die in den Kofferraumdeckel geklemmt werden können. Sie sind keine Vorschrift, helfen aber, das eigene Auto während der Absicherung zu schützen. - Sicherheitsweste:
Eine entsprechende Sicherheitsweste gehört ebenfalls in jedes Auto. Auch sie sollte sich nicht im Kofferraum, sondern in Reichweite des Fahrers befinden. Das Handschuhfach ist ein guter Aufbewahrungsort. Es gilt: Die Weste wird direkt angezogen, damit der Fahrer selbst während der Absicherung einer Unfallstelle besser gesehen werden kann. - Verbandskasten:
Er ist Pflicht, doch nicht nur sein bloßes Vorhandensein. Er muss den entsprechenden Normen folgen und mittlerweile auch eine Schutzdecke beinhalten. Doch sind Verbandskästen heikel, denn sie haben ein Verfallsdatum. Kontrollen achten häufig auf die Daten. Übrigens: Der Verbandskasten kann im privaten Rahmen durchaus weiterverwendet werden.
Zuletzt ist es gut, wenn der Fahrer eine Notfallliste mit sich führt. Viele speichern die Kontakte und Informationen im Smartphone, doch wenn der Akku leer ist, hilft diese nicht.
Daher sollte ein recht auffälliger Zettel in der Sichtschutzblende stecken oder im Handschuhfach aufbewahrt werden.
Reparatur-Ausrüstung
Bei den heutigen Autos ist die Reparatur generell nicht mehr so einfach. Viele typischen Schwachstellen sind kaum noch erreichbar, andere Fehler sind elektronischer Natur. Dennoch schadet es nie, wenigstens einige Ausrüstungsteile an Bord zu haben:
- Überbrückungskabel:
Umso elektronischer Autos werden, desto mehr wird die Batterie gefordert. Ein Überbrückungskabel gehört deshalb in jedes Auto. - Wagenheber:
Auch er sollte mit dabei sein. Allerdings bringt das bordeigene Modell oft nicht viel. Autohalter sollten sich einen guten und für sie tauglichen Rangierwagenheber zulegen, der auch den Hebel vergrößern kann. Auch hydraulische Modelle eignen sich. - Reparaturkit:
Nicht alle Autos haben heute noch ein Reserverad. Andere haben eines, doch wurde es vielleicht schon länger nicht mehr aufgepumpt und ist platter als der defekte Reifen. Reparaturkits können helfen, einen Reifen notdürftig zu reparieren. Doch es gilt: Die Reparatur darf aus Sicherheitsgründen nur bis zur nächsten Werkstatt führen. - Werkzeuge:
Schraubenschlüssel, einen Drehmomentschlüssel für die Radmuttern, eventuell einige Sicherungen – das sind Werkzeuge, die gut in jedem Auto aufbewahrt werden können. - Taschenlampe:
Ja, das Smartphone hat eine Taschenlampe. Doch wer mit 5 Prozent Akku allein auf weiter Flur liegen bleibt, der wird überlegen, ob er telefoniert die Taschenlampe nutzt. Eine normale Taschenlampe nimmt im Wagen schlichtweg keinen Platz weg.
Praktisch ist zudem eine Decke, alternativ auch eine Isomatte aus dem Campingbedarf. Während die Decke mitunter den Rahmen des Fahrzeugs schützen kann, wenn der Wagenheber angesetzt wird, so schützt die Isomatte davor, auf dem nassen oder kalten Boden zu knien.
Reserverad oder Reifenpannenspray
Es war über Jahrzehnte ein fester Bestandteil des Autos. Unter dem Boden des Kofferraums oder im Deckel des Kofferraums befand sich dieses oft schmalere Rad, welches bei einem Platten auf freier Strecke helfen konnte.
Mittlerweile verzichten allerdings viele Autohersteller auf ein Reserverad und legen eine Reifenpannenspray bei, welches den platten Autoreifen temporär reparieren soll.
Das Reserverad lässt sich zwar kaufen, doch fehlt nicht selten der Platz dafür. So konnte beim Smart zwar ein Notrad bestellt werden, doch wurde es hinter dem Fahrersitz montiert – was den Innenraum noch weiter verkleinerte.
Wer ein Notrad wünscht, aber keinen eigenen Platz dafür hat, der kann ein wenig tricksen. Mit einer gut zugeschnittenen Holzplatte lässt sich ein schmales Notrad ganz gut im Kofferraum verstecken. Und dann?
- Kontrollieren:
Das Not- oder Reserverad darf nicht vergessen werden. Sobald die Reifen neu mit Luft befüllt werden, sollte auch das Notrad auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft werden. - Alter:
Gerade bei älteren Rädern gilt: Das Rad sollte nur bis zur nächsten Werkstatt benutzt werden.
Weitere praktische Hilfsmittel für Fahrer
Es muss nicht immer vom Schlimmsten ausgegangen werden. Statt Pannen oder Unfällen können sich Fahrer auch in langen Staus wiederfinden. Diesbezüglich sollte für jede Jahreszeit an ordentliches Equipment gedacht werden:
- Winter:
Eine dicke Woll- oder Fleecedecke im Auto nimmt kaum zusätzlichen Platz weg, dafür kann sie den Fahrer warmhalten. Immerhin ist es nicht immer möglich, die Heizung zu nutzen. Auch die Aludecken aus der Apotheke unterstützen. Zusätzliche Hilfsmittel passen ins Handschuhfach: Hand- und Fußwärmer. Solange die kleinen Kissen nicht geknickt werden, lassen sie sich recht lange aufbewahren. - Sommer:
Sicherheitshalber sollten immer Getränke im Auto sein. Kleine Wasserflaschen sind bereits eine sehr gute Hilfe. Wer einmal in einem langen Stau in der prallen Sonne stand und keine Chance hatte, in den Schatten zu kommen, der weiß, wie wichtig Wasser ist.
Ladegeräte für das Smartphone, Ersatzakkus und Batterien sind nützlich, doch lassen sie sich situationsbedingt nicht nutzen.
Fazit – ein neues Auto gut ausstatten
Jeder Fahrer sollte sein Auto kennen – besonders von innen. Sicherheitsequipment ist sehr wichtig und ohnehin vorgeschrieben, doch können Fahrer auch hier Verbesserungen anstreben.
Oft ist die Leuchtweste tatsächlich im Kofferraum, was schon bedeutet, dass der eventuell dunkel gekleidete Fahrer auf der Autobahn zuerst schlecht sichtbar zum Kofferraum muss. Liegt die Weste im Handschuhfach, ist sie leichter erreichbar.
Bei der Reparaturausrüstung empfiehlt sich eine gewisse Grundausrüstung. Das Reserverad ist heute je nach Automodell ein wenig problematisch, doch wie ein Reparaturkit funktioniert, sollten Fahrer durchaus erlernen.
Ansonsten darf beim Equipment auch an den persönlichen Komfort gedacht werden. Eine dicke Matte unter den Knien ist beim Reifenwechsel stets angenehm, eine warme Decke im winterlichen Stau eine Wohltat.