So entlüften Sie ihren hydraulischen Wagenheber

Wenn der Wagenheber die Last nicht mehr richtig hebt, kann das an Luft in der Hydraulik liegen.

Das Problem lässt sich jedoch leicht lösen, indem Sie den Wagenheber entlüften.

Wie das geht und worauf es zu achten gilt erfahren Sie in diesem Artikel.

Entlüften des Wagenhebers über das Druckablassventil

Die einfachste Möglichkeit den hydraulischen Wagenheber zu entlüften erfolgt über das Druckablassventil. Dazu gehen Sie in folgenden zwei Schritten vor.

Schritt 1 – Pumpen Sie den Wagenheber in die Endposition

Drehen Sie die Ventilschraube im Uhrzeigersinn, bis das Druckablassventil geschlossen ist. Pumpen Sie anschließend den Wagenheber bis zur Endposition hoch.

Schritt 2 – Senken Sie den Wagenheber ab

Öffnen Sie die Ventilschraube und drücken Sie den Sattel langsam nach unten. Handelt es sich um einen Stempelwagenheber, drehen Sie diesen dabei auf den Kopf, damit die Ventilschraube eine höhere Position erlangt. Die Luft entweicht durch diesen Vorgang über das Druckablassventil.

Entlüften des Wagenhebers über den Einfüllstopfen

Wenn es mit der ersten Technik nicht klappen sollte, können Sie das Entlüften über den Einfüllstopfen ausprobieren. Dies ist jedoch etwas aufwendiger.

Schritt 1 – Öffnen Sie das Druckablassventil

Bei der Ventilschraube handelt es sich um jene Schraube, welche zum Absenken des Wagens dient. Drehen Sie diese mithilfe des Pumphebels gegen den Uhrzeigersinn, um das Druckablassventil zu öffnen. Passt der Pumphebel nicht auf die Ventilschraube, verwenden sie stattdessen je nach Modell eine Zange oder einen Schraubenzieher.

Schritt 2 – Entfernen Sie den Einfüllstopfen

Bei Rangierwagenhebern entfernen Sie die Abdeckung über dem Gehäuse, denn hier befindet sich der Einfüllstopfen zwischen Griffhülse und Hubarm. Bei Stempelwagenhebern ist er an der Rückseite des Wagenhebers angebracht. Entfernen Sie das Gummistück mit einem flachen Schraubenzieher und achten Sie darauf, es nicht zu beschädigen.

Schritt 3 – Pumpen Sie die Luft aus dem System

Führen Sie einige Pumpbewegungen durch, um die Luft aus dem System zu pressen. Setzen Sie anschließend den Einfüllstopfen wieder ein.

Schritt 4 – Testen Sie den Wagenheber

Schließen Sie das Druckablassventil, indem Sie die Ventilschraube im Uhrzeigersinn drehen. Pumpen Sie den Zylinder ohne Last hoch. Öffnen Sie das Druckablassventil und senken Sie den Wagenheber ab.

Überprüfen Sie im Anschluss an den Entlüftungsvorgang, ob der Wagenheber ordnungsgemäß und leichtgängig funktioniert. Ist dies nicht der Fall, wiederholen Sie die Prozedur oder wenden Sie die andere Variante an.

Wie die Luft in den Wagenheber gelangt

Der Transport des Wagenhebers, seitliche Lagerung und alte Dichtungen begünstigen das Eindringen von Luft. Beim Wechseln oder Auffüllen des Hydrauliköls vermischt sich dieses ebenfalls mit dem Gas.

Ist die Luft im Öl gelöst, stellt dies kein Problem dar, bei Überschreitung des Sättigungsbereichs bilden sich jedoch gefährliche Bläschen.

Woran Sie Luft im System erkennen

Im Gegensatz zum Hydrauliköl lässt sich Luft unter Druck komprimieren, wodurch der Wagenheber die Last schwammig oder gar nicht mehr hebt. Der Wagenheber erreicht zudem nicht mehr die volle Hubhöhe oder sackt unter Last ab.

Wenn sich der Wagenheber beim Ablassen nicht mehr gänzlich absenkt, ist dies ebenfalls ein Anzeichen für Lufteinschlüsse.

Welche Folgeschäden Luftblasen verursachen

Durch die Kompression der Luftbläschen beim Aufbringen von Druck entstehen wie beim Dieselmotor Mikroexplosionen und kleine lokale Selbstentzündungen. Für eine vollständige Verbrennung fehlt der Sauerstoff, es bilden sich Rußpartikel und die Alterung des Öls schreitet schneller voran.

Durch die Explosionen beschädigte Dichtungen ermöglichen weiteres Eindringen von Luft und der innere Verschleiß des Gehäuses kann zu Haarrissen führen.

Fazit

Lufteinschlüsse im Hydrauliköl beeinträchtigen nicht nur die Funktion, sondern auch die Lebensdauer ihres Wagenhebers. Es ist daher wichtig, den Wagenheber zu entlüften, dies erfordert allerdings nur wenige Handgriffe und geringen Zeitaufwand.

Um ein optimales Arbeiten mit Ihrem Wagenheber zu gewährleisten, ist es unerlässlich, regelmäßige Wartungen durchzuführen. Neben dem Ölwechsel spielt dabei auch das Entlüften des Systems eine wichtige Rolle.

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