Sobald die Temperaturen fallen und die Tage kürzer werden, ist es an der Zeit, das Auto winterfest zu machen.
Mit einem gut vorbereiteten Fahrzeug erhöhen Sie Ihre Sicherheit und können zudem Bußgelder vermeiden.
Wir haben praktische Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Ihr Auto fit durch die kalte Jahreszeit bringen.
Frostschutz – Kühlmittel und Scheibenwischwasser
In der Kühleranlange sollte ein ausreichender Frostschutz von mindestens -25° Celsius gewährleistet sein. Ansonsten kann das Kühlmittel im Behälter, in den Leitungen und im Motor gefrieren und sich ungewollt ausdehnen.
Sie können den Frostschutzgehalt in einer Werkstatt und an der Tankstelle kontrollieren lassen. Befindet sich der Kühlwasserstand unter der Minimalgrenze, sollten Sie in der Werkstatt die Ursache feststellen lassen. Im Extremfall kann ein zu geringer Kühler-Frostschutz zu Motorschäden führen.
Auch das Scheibenwischwasser sollte ausreichend mit Frostschutzmittel angereichert werden. Dies trägt dazu bei, die Scheiben im Winter schneller zu enteisen und verhindert, dass Wasser, Spritzdüsen und Pumpe einfrieren.
Tipp: Betätigen Sie nach dem Auffüllen die Scheibenwischanlage, damit alle Zuleitungen ausreichend vor Frost geschützt sind.
Scheibenwischer kontrollieren
Sie sollten die Scheibenwischer regelmäßig von Schmutz befreien. Überprüfen Sie, ob das Gummi der Scheibenwischerblätter gerissen oder porös ist. Beschädigte Wischerblätter hinterlassen Schlieren auf der Autoscheibe und sollten ausgetauscht werden.
Tipp: Um die Scheibenwischer vor schneller Abnutzung zu schützen, sollten Sie diese nicht verwenden, um Schnee oder Eis von der Autoscheibe zu entfernen. Zudem ist es sinnvoll, über Nacht Isolationsfolie unter die Scheibenwischergummis zu legen, damit sie nicht anfrieren.
Scheiben reinigen
Reinigen Sie regelmäßig Ihre Autoscheiben – auch von innen. Staub, Nikotin und Handabdrücke hinterlassen eine Schmutzschicht, die besonders bei Dunkelheit die Sicht beeinträchtigen kann.
Gegen beschlagene Scheiben helfen Heizung, Gebläse und Klimaanlage und mit unseren 5 Tipps gegen Feuchtigkeit im Auto, sollten beschlagene Scheiben der Vergangenheit angehören.
Falls sich doch einmal mehr Feuchtigkeit im Auto befindet hilft ein Auto Luftentfeuchter, dessen Granulat die Nässe bindet und aus dem KFZ entfernt.
Hat sich Eis auf der Scheibe gebildet, entfernen Sie dieses vorsichtig mit einem Eiskratzer.
Tipp: Um Eisbildung zu verhindern, können Sie Abdeckfolie verwenden.
Türdichtung und Türschloss pflegen
Um zugefrorene Türen zu vermeiden, sollten Sie Tür- und Heckklappengummis mit speziellen Pflegemitteln behandeln. Hierfür eignen sich Gummipflegemittel oder Silikonöle.
Sprühen Sie das Türschloss mit Universalspray oder einem ähnlichen nicht harzenden Öl ein. Alternativ hilft ein Türschlossenteiser. Um diesen stets griffbereit zu haben, sollten Sie ihn nicht im Handschuhfach deponieren.
Tipp: Wenn Sie die Türdichtungen regelmäßig reinigen, können Sie zugefrorenen Türen vorbeugen. Saubere und trockene Dichtungen frieren weniger schnell ein.
Beleuchtung überprüfen und reinigen
Sehen und gesehen werden – dies ist in der dunkleren Jahreszeit besonders wichtig. Befreien Sie Scheinwerfer und Bremslichter regelmäßig von Schmutz und überprüfen Sie diese auf ihre Funktionstüchtigkeit.
Zudem sollten Sie die Höheneinstellung der Scheinwerfer kontrollieren – eine Werkstatt kann Ihnen hierbei behilflich sein.
Tipp: Im Oktober können Sie den Lichtcheck beim TÜV meist kostenlos durchführen lassen.
Autobatterie überprüfen
Eine defekte oder entladene Autobatterie gehört zu den häufigsten Pannenursachen im Winter. Prüfen Sie die Autobatterie vor Wintereinbruch. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Autobatterie beträgt ca. fünf Jahre. Danach sollte sie ausgetauscht werden.
Tipp: Es ist in jedem Fall lohnenswert, ein Autobatterie Ladegerät in der Garage aufzubewahren sowie ein Starthilfekabel und im Auto zu haben.
Mit einem praktischen Starthilfegerät, einer Art Powerbank für Ihr Auto, sind Sie sogar noch unabhängiger. Um die Autobatterie zu schonen, sollten Sie Heizung, Lüftung und Co vor allem auf Kurzstrecken möglichst sparsam einsetzen.
Reifenwechsel von Sommer- auf Winterreifen
Achten Sie darauf, frühzeitig von Sommer- auf Winterreifen zu wechseln. Sie sollten die Winterreifen spätestens Ende Oktober montieren. So sind Sie bei einem plötzlichen Wetterumschwung auf der sicheren Seite und vermeiden zusätzlich lange Wartezeiten bei Werkstätten bzw. Reifendiensten.
Eine Reifenprofiltiefe unter 4 mm ist für Winterreifen nicht mehr sicher. Solche Reifen müssen ausgetauscht werden. Generell sollten Winterreifen nicht älter als zehn Jahre sein. Für das Einlagern der Reifen empfehlt sich ein Felgenbaum oder aber ein Reifenregal. In beiden Fällen sind die Reifen optimal geschützt und einsatzbereit für nächsten Reifenwechsel.
Erneuern Sie die Reifen paarweise, falls erforderlich. Winterreifen sind bei winterlichen Verhältnissen Pflicht. Halten Sie sich nicht an diese Regelung, drohen Ihnen Bußgelder und bei Unfällen Probleme mit der Versicherung.
Tipp: Sie können die Profiltiefe Ihrer Reifen mit einer 1-Euro-Münze überprüfen. Der goldene Münzenrand ist exakt 3 mm breit. Verschwindet der Rand komplett in der Vertiefung des Reifens, ist alles in Ordnung. Ist der goldene Rand knapp bedeckt oder sichtbar, sollte der Reifen ausgetauscht werden.
Schneeketten
Manchmal kommt auch der beste Winterreifen nicht mir dem rutschigen Belag aus Schnee und Eis zurecht.
In solchen Fällen helfen nur noch Schneeketten, die für den notwendigen Grip sorgen und eine sichere Fahrt im Winter ermöglichen. In manchen Regionen gilt dabei sogar eine Schneekettenpflicht, was vor allem für Skiurlauber wichtig zu wissen ist.
Worauf es bei Schneeketten ankommt, wie diese montiert werden und wo überall eine Schneekettenpflicht besteht, erfahren Sie in dem verlinkten Artikel.
Lack pflegen und schützen
Kälte, Nässe und Streusalz können den Autolack angreifen und beschädigen. Bevor der erste Schnee kommt, sollten Sie Ihr Auto in der Waschanlage reinigen.
Eine anschließende Behandlung mit Politur und Wachs pflegt den Lack und bietet zusätzlich Korrosionsschutz. Das Wachs schließt die Oberfläche des Lacks und macht sie wasserabweisend – Wasser und darin gelöstes Streusalz können sich nicht festsetzen.
Tipp: Falls Sie keine Garage besitzen, können Sie den Lack Ihres Autos mit einer Abdeckhaube schützen.
Unterbodenschutz
Feuchtigkeit und Streusalz können dem Unterbodenschutz ordentlich zusetzen. Weist die Beschichtung des Unterbodens Spannungsrisse auf, ist dies ein sicheres Zeichen, dass der Unterbodenschutz erneuert werden muss.
Tipp: Lassen Sie den Unterboden von einem Fachmann kontrollieren – er erkennt Schwachstellen rechtzeitig und bessert sie aus.
Autozubehör für den Winter
Damit Sie für alle Fälle gerüstet sind, sollten Sie im Winter folgende Utensilien im Auto dabeihaben:
- Scheibenabdeckung/Autoabdeckung
- Enteiser (außerhalb des Autos)
- Handfeger (um das Auto von Schnee zu befreien)
- Schwamm (verschafft bei beschlagenen Scheiben Durchblick)
- Decke (für Zwangspausen im Stau)
- Handschuhe
- Überbrückungskabel
Ausgerüstet mit diesen Hilfsmitteln und nach dem Umsetzen der empfohlenen Tipps ist Ihr Auto perfekt auf den Winter vorbereitet. Wir wünschen stets eine sichere und pannenfreie Fahrt!